Türen flogen davon
Blitz rast durch Haus im Salzburger Pongau
11.07.2012
Fensterscheiben gingen zu Bruch, Sicherungen flogen, Panik bei den Bewohnern.
Ein Blitz hat am Dienstagabend in ein Bauernhaus in St. Johann im Salzburger Pongau eingeschlagen und den zwei Söhnen der Familie Höllwart einen gehörigen Schrecken eingejagt: Dem 17-Jährigen flog im Erdgeschoß die Badetüre entgegen. Sein Bruder (22), der sich im ersten Stock aufhielt, hörte das Klirren von Fensterscherben und lautes Krachen. "Zum Glück wurden die Buben nicht verletzt. Meine Frau und ich waren gerade hinter dem Haus, auch uns ist nichts passiert", schilderte Vater Engelbert Höllwart am Mittwoch.
Gegen 22.00 Uhr ging das Gewitter über dem auf 775 Meter Seehöhe gelegenen "Knablhof" im Stadtteil Urreiting nieder. Als der Nebenerwerbsbauer und seine Frau Gerti im Wirtschaftsraum des Stallgebäudes einen Rehbock begutachteten, den sie zuvor geschossen hatten, fuhr der Blitz durch die Eingangstüre des Wohnhauses und zersplitterte das Türglas. Sein Weg führte vom Erdgeschoß in den Keller. Über eine Steckdose eines Gefrierschrankes verließ der Blitz wieder das Haus. "Er zerstörte die Haus- und Badetüre, eine Wand im Erdgeschoß, ein Kellerabteil und mehrere Kellerfenster. Der Schaden wird sich auf etwa 5.000 bis 6.000 Euro belaufen", schätzte Engelbert Höllwart.
Die beiden Söhne schrien um Hilfe
Die erschrockenen Eltern, die vom Blitzeinschlag vorerst nichts mitbekommen hatten, alarmierten die Freiwillige Feuerwehr St. Johann. Rund 30 Mitglieder löschten den kleinen Brand im Keller - eine Kartonschachtel war in Flammen aufgegangen. Die Feuerwehrleute saugten auch den ganzen Staub ab, den die vom Blitzschlag ausgelöste Druckwelle aufgewirbelt hatte. "Wir haben die ganze elektrische Stromversorgung weggeschaltet und kontrollierten dann mit der Wärmebildkamera, ob sich noch irgendwo eine Hitzequelle befindet", sagte Ortsfeuerwehrkommandant und Einsatzleiter Johann Überbacher.
"Meine Kinder haben schon einen Schock gehabt. Der Elektriker vermutet, dass der Blitz durch ein Stromkabel ins Haus rein ist. Die ganzen Sicherungen sind zerstört", erzählte Engelbert Höllwart. "Wenn sich jemand zum Zeitpunkt des Einschlages im Vorhaus oder im Keller aufgehalten hätte, dann wäre er sicherlich schwer verletzt worden." Auch seine Frau atmete auf: "Ich bin sehr erleichtert. Es hätte viel schlimmer ausgehen können. Den materiellen Schaden kann man ja wieder herrichten."