Wiener fiel fünf Meter in die Tiefe - Unterarm gebrochen.
Weil der Sicherheitsbügel eines Sesselliftes von zwei Erwachsenen vor dem Ausstieg zu früh geöffnet worden war, stürzte am Mittwoch ein achtjähriger Skifahrer aus Wien im Salzburger Skigebiet Flachau (Pongau) fünf Meter in die Tiefe und brach sich den Unterarm. Die beiden Männer halfen dem Verletzten nicht, sie machten sich sogleich aus dem Staub.
Der Schüler befand sich auf Skiurlaub, er war mit einer Skischulgruppe unterwegs. Um 11.05 Uhr fuhr er mit den zwei unbekannten Wintersportler mit dem Sessellift "Star Jet 1" auf das Griessenkar. An der Bergstation öffneten die Erwachsenen laut Polizei den Sicherheitsbügel noch vor dem Auffangnetz. Der Achtjährige rutschte durch das Öffnen des Bügels nach vorne, fiel vom Sessel und landete im Tiefschnee. Er hatte bei dem Absturz nicht nur einen Bruch, sondern auch Schürfwunden im Gesicht erlitten.
Am Donnerstag forschte die Polizei die beiden Männer aus. Es handelt sich einem Bericht der Landespolizeidirektion Salzburg zufolge um zwei Urlauber aus den Niederlanden im Alter von 50 und 62 Jahren.
Liftpersonal erkannte Gesuchte
Zeugen des Unfalls, die sich auf einem Sessel hinter dem Schüler am Lift befunden hatten, gaben eine Personenbeschreibung von den beiden Männern ab. Diese Angaben wurden an die Bediensteten der Bergbahnen weitergeleitet. Die zwei Gesuchten wurden heute am Vormittag in dem Skigebiet vom Liftpersonal erkannt. Gegenüber Polizisten gaben die Niederländer an, sie seien davon ausgegangen, dass dem Buben bereits geholfen werde, da sich schon mehrere Personen bei dem Verletzten eingefunden hätten. Zudem hätten sie den Vorfall einem Mitarbeiter der Bergbahnen auch gemeldet, lautete ihre Rechtfertigung. Diese Angaben würden noch überprüft, sagte Polizei-Sprecherin Irene Stauffer.
Wer nun von den beiden Erwachsenen den Sicherheitsbügel zu früh geöffnet hatte, konnte bisher nicht eruiert werden. Die beiden Urlauber werden wegen des Verdachtes der fahrlässigen Körperverletzung und der unterlassenen Hilfeleistung bei der Staatsanwaltschaft Salzburg angezeigt.