Nach "Hoschi-Fest"
Bursch verliert bei Zugunfall Bein
02.05.2009
Ein 19-Jähriger aus Bischofswiesen stolperte nach einer großen Discoparty im Bahnhof von Kuchl über die Gleise. Es ist dies der zweite schwere Unfall nach einer Discoparty in der Tennengauer Marktgemeinde innerhalb von nur zwei Wochen.
Das Unglück ereignete sich um fünf Uhr früh: Vier Burschen aus dem benachbarten Bayern hatten das „Hoschi-Fest“ mit 2.500 Gästen besucht und wollten mit dem Zug nach Hause fahren. Allerdings warteten sie zuerst auf dem falschen Bahnsteig.
Fataler Irrtum
Den Irrtum bemerkten das Quartett erst, als der
vermeintlich richtig Zug auf der anderen Seite ankam. Allerdings handelte es
sich um keinen Regionalzug, der langsam in den Bahnhof rollte, sondern um
einen Güterzug, der mit 90 Stundenkilometer durchdonnerte. Die vier
liefen über die Gleise. Ein 19-jähriger Bischofswiesener kam auf dem groben
Schotter des Gleiskörpers zweimal zu Sturz. Er schaffte es gerade noch,
seinen Oberkörper auf den Bahnsteig zu wuchten, bevor der Zug heranbrauste.
Die Lok erfasste das rechte Bein des Burschen. Ein großer Wasserfleck zeigte
später, wo die Feuerwehr das Blut weggespritzt hatte.
Amputation
Der schwer Verletzte wurde per Krankenwagen
eingeliefert und sofort in künstlichen Tiefschlaf versetzt. „Der Zustand des
jungen Mannes ist stabil. Es besteht keine Lebensgefahr. Das Bein haben wir
aber nicht retten können“, sagte der behandelnde Arzt Ralf Woidke am
Sonntagmittag auf Anfrage von ÖSTERREICH.
Zweiter Todesfall
Vor zwei Wochen war in Kuchl nach einem Fest
der Jungen ÖVP ein 19-jähriger Soldat aus Taxenbach nachts zu Fuß mitten auf
der Bundesstraße unterwegs. Er wurde gleich zweimal überfahren und starb
noch an der Unfallstelle.
Alkohol-Orgie
Daraufhin hatte die Polizei schon vor dem
„Hoschi“-Fest gewarnt. Rund um das Partygelände zwischen Kuchl und Golling
mussten im Vorjahr zahlreiche Alk-Leichen von der Bundesstraße entfernt
werden. Heuer sei es aber ruhiger gewesen, sagt ein Polizist zu ÖSTERREICH.
Todesbahnhof
Im Kuchler Bahnhof war erst im November des
Vorjahres die 14-jährige Hanna vor den Augen mehrere Schulkollegen von
einem Zug erfasst und getötet worden. Auch sie hatte alle Warnschilder
ignoriert und war über die Gleise gelaufen.