Auf Raten
Die Festspiele feuern Pereira
07.03.2013
Vertrag wird auf keinen Fall verlängert - Er muss Salzburg 2016 verlassen.
„Er wollte von uns wissen, wie es weitergeht. Jetzt weiß er es: nämlich gar nicht“, sagt Stadtchef und Festspiele-Kurator (Aufsichtsrat) Heinz Schaden (SPÖ) zu ÖSTERREICH. Die Rede ist von Intendant Alexander Pereira, der in den vergangenen Wochen den zweiten handfesten Finanzkrach in nur einem Jahr vom Zaun gebrochen hat.
Finanzrahmen
60 Millionen Euro durfte das Budget für heuer betragen, gab das Kuratorium im Herbst vor. Pereira legte einen Voranschlag mit 65,3 Millionen vor. „Wir haben dieses Budget nicht beschlossen“, so Schaden. Nachsatz: „Das gab es noch nie.“ Außerdem wurde dem Intendanten aufgetragen, für 2014 aus Kostengründen zwei szenische Produktionen zu streichen. Und: Sollten die Festspiele heuer mit dem Geld nicht auskommen, müssen sie das Defizit nächstes Jahr einsparen.
Arroganz
Was aber noch schwerer wiegt als der Streit um die Finanzen: Das Verhältnis zwischen Kuratoren und Pereira ist völlig zerrüttet. Dem Intendanten wird grenzenlose Arroganz und unangebrachtes, herablassendes Verhalten gegenüber der verdienten Präsidentin Helga Rabl-Stadler vorgeworfen.
Pereira gab auch offen zu, mit der Mailänder Scala zu verhandeln. Vor Vertragsende untersagte ihm aber das Kuratorium jede Nebentätigkeit.