Drei Viertel von Salzburgs Primarärzten gehen einem oder mehreren Nebenbeschäftigungen nach. Die Grünen fordern klare Regeln.
Salzburgs Primarärzte an den Landesspitälern scheinen über viel Freizeit zu verfügen: Von allen 717 Medizinern an den Landeskliniken haben 36 Prozent einen oder mehrere Nebenjobs, 38 Ärzte haben sogar drei oder mehr zusätzliche Beschäftigungen, wie aus der Beantwortung einer Landtags-Anfrage der Grünen in Salzburg hervorgeht.
96 Stunden für Zusatzjob
Spitzenreiter in der der Auflistung
der zeitintensivsten Nebenjobs ist ein Arzt, der nach eigenen Angaben
außerhalb des Dienstverhältnisses bei den Landeskliniken noch 96 Stunden pro
Monat mit anderweitigen ärztlichen Tätigkeiten, Untersuchungen und
Bereitschaftsdiensten beschäftigt ist.
Cyriak Schwaighofer, Fraktionsvorsitzender der Grünen, fordert deshalb klare Regeln für die Nebentätigkeiten der Ärzte an den Landesspitälern. "Bei Nebenjobs, die pro Woche 15, 20 oder mehr Stunden in Anspruch nehmen, erhebt sich schon die Frage, ob die betreffende Person das mit den Anforderungen des regulären Dienstverhältnisses noch vereinbaren kann", meint Schwaighofer. An der Medizinischen Universität Wien würden beispielsweise 20 Prozent der Normalarbeitszeit als akzeptabler Richtwert für Nebenbeschäftigungen gelten. Das Land solle sich deshalb zum einen die Nebentätigkeiten der Ärzteschaft näher ansehen und zum anderen ein klares Regelwerk dafür ausarbeiten, was an Nebenjobs noch akzeptabel sei und was nicht, so Schwaighofer.