Keine Verletzten
Erneut Gepard in Salzburg ausgebrochen
16.07.2012
Ein Jogger entdeckte das Tier auf einer Wiese vor dem Salzburger Zoo.
Wie der Salzburger Zoo am Montagabend mitteilte, ist vor rund zwei Wochen erneut ein Gepard aus dem Tierpark ausgebrochen. Das Tier konnte nach kurzer Zeit wieder gefangen werden. Bereits Anfang Juni waren zwei Gepardenweibchen entkommen.
Jogger entdeckte Tier
"Am Sonntag, den 1. Juli, hat ein Jogger gegen sieben Uhr früh einen unserer Mitarbeiter informiert, dass sich auf der Wiese vor dem Zoo ein Gepard befindet", erklärte Zoo-Betriebsleiter Rupert Eckkrammer gegenüber der APA. "Wir haben dann festgestellt, dass Juvi, ein einjähriges Gepardenweibchen, durch ein Loch im Zaun das Gehege verlassen hat." Die Gepardin - sie war auch schon am ersten Fluchtversuch im Juni beteiligt - sei dann erneut über die Mauer in eine angrenzende Wiese gesprungen. "Die kannte sie schon. Ein Trupp von Tierpflegern und der Tierarzt haben sie nach zehn Minuten wieder zurück ins Gehege gedrängt."
Das Tier sei den täglichen Umgang mit Menschen gewöhnt und habe sich recht ruhig verhalten. Das Gehege ist übrigens nicht das gleiche, wo bereits im Juni Tiere entkamen. "Wir haben die Sicherheitsmaßnahmen nach dem letzten Vorfall erhöht. Wir haben die Schlösser ausgetauscht und lassen den Sicherheitsdienst regelmäßig nachschauen", so Eckkrammer. "Nun haben wir bei einer genauen Kontrolle der Anlage ein Loch im Zaun gefunden. Das Loch wurde sofort geflickt, Fremdeinflüsse werden nicht ausgeschlossen." Der Draht könnte an der Stelle unweit des Besucherweges mit Gewalt aufgerissen worden sein, vermutet Eckkrammer. Seinen Angaben zufolge stehen auch Drohungen gegen den Zoo im Raum.
Zweiter Fall
Warum der Vorfall erst jetzt bekannt wird und der Polizei nicht gemeldet wurde? "Wir wollen nichts vertuschen, aber wir wollen auch keine Trittbrettfahrer", betonte Eckkrammer. Bereits am 5. Juni 2012 hatten Juvi und ihre Schwester Raha im Zoo Salzburg für große Aufregung gesorgt. Die beiden Raubkatzen waren in der Nacht aus ihrem Gehege ausgerissen, hatten das Tiergartengelände verlassen und waren Richtung Anif marschiert. Die Rufe der Mutter - und der Einsatz Dutzender Tierpfleger und Polizisten - hat die beiden Ausreißer schließlich zur freiwilligen Rückkehr bewegt.
Nach wie vor ist unklar, ob die Tür zum Gehege damals aufgebrochen wurde oder ein unzulängliches Schloss verwendet wurde. Laut Zoodirektorin Sabine Grebner dringen als Mutprobe immer wieder Jugendliche in der Nacht in den Zoo ein. Laut Grebner sind Geparden die harmlosesten Raubkatzen und von ihrem Körperbau nicht für die Jagd auf große Beutetiere geeignet. "Sie haben ein Gebiss wie ein Königspudel. Jede ausgewachsene Dogge ist größer und schwerer", betonte die Zoodirektorin nach dem Vorfall im Juni. Allerdings haben sich international in den vergangenen Jahren auch tödliche Unfälle mit Geparden ereignet.