Prag verwies ihn des Landes – in Österreich „liegen keine Hinweise auf Straftaten“ vor.
Ein amerikanischer „Langzeit-Gast“ sorgt in Zell am See für Aufregung: Am Ortsrand wohnt – als Untermieter eines betagten Paares – der bekannte US-Revisionist David E. Duke. Und zwar, vermutet Karl Öllinger von den Grünen, schon seit mehreren Jahren.
Die Causa ist heikel: Duke ist vor allem bekannt als ehemaliger „Grand Wizard“ (also Leiter) des ultrarassistischen Ku-Klux-Klan in New Orleans. Erst Ende April war Duke bei seiner Buchpräsentation in Prag verhaftet und sofort aus Tschechien ausgewiesen worden. Der Grund: Unterstützung einer Neonazi-Truppe (die eng mit österreichischen „Braunen“ vernetzt ist).
Naturfotograf
Aufgrund eines anonymen Tipps geht Öllinger davon
aus, dass Duke (der die Gaskammern als „Entlausungsanlagen“ bezeichnet hat
und eine zentrale Rolle in der Neonazi-Szene spielt) seit 2007 in Zell am
See lebt. „Offenbar kann er hier unbehelligt leben und in andere Länder
fahren, in denen er aktiv ist“, moniert Öllinger. Hierzulande beschäftigt
sich Duke übrigens als Naturfotograf, seine Bilder verkauft er im Internet.
Visum
Das Innenministerium weiß Bescheid – Sprecher Alexander
Marakovits: „Als US-Bürger kann er als Tourist drei Monate am Stück ohne
Visum im Land bleiben. Und derzeit gibt es keine Hinweise auf strafbare
Handlungen.“ Im Klartext: Es gibt keinen Grund, Duke (wie Tschechien)
auszuweisen.