Kindesmisshandlung
Fall "Nina" kommt Ende Mai vor Gericht
07.05.2009
Ein 25-Jähriger soll sein Baby brutal misshandelt haben: Prozess nun Ende Mai.
Im Fall "Nina" hat die Staatsanwaltschaft Salzburg jetzt den 25-jährigen Kindesvater wegen mutmaßlicher Kindesmisshandlung angeklagt. Der Salzburger soll im vergangenen März seiner damals acht Monate alten Tochter einen Faustschlag ins Gesicht versetzt und sie hefig geschüttelt haben. Sie erlitt ein Schädelhirntrauma, Hintergrundblutungen an beiden Augen, Hämatome am Kopf und einen Handabdruck an der linken Wange. Der Prozess beginnt am 28. Mai im Landesgericht Salzburg.
Völlig überforderter Vater
Konkret wirft die
Anklagebehörde dem Lagerarbeiter "absichtlich schwere
Körperverletzung" und das Vergehen des "Quälens oder
Vernachlässigens von unmündigen oder wehrlosen Personen" vor,
erläuterte am Donnerstag Mediensprecherin Barbara Feichtinger. Zur der Tat
war es am 6. und 7. März im Tennengau gekommen. "Der Schlag ins
Gesicht ist unabsichtlich passiert, einmal fiel Nina von der Couch",
rechtfertigte sich der beim Aufpassen des Kindes offenbar überforderte
Vater. Als Nina ungleichmäßig atmete, habe er sie leicht geschüttelt, sagte
der Verdächtige bei seiner polizeilichen Einvernahme.
Dauerfolgen noch nicht absehbar
Da noch nicht feststeht, ob das
mittlerweile knapp zehn Monate alte Mädchen aufgrund der Verletzungen an
Dauerfolgen leiden wird, wurde der Tennengauer nach Paragraf 87 des
Strafgesetzbuches (absichtlich schwere Körperverletzung) angeklagt. Der
Strafrahmen beträgt hier ein bis fünf Jahre Haft. Bei schweren Dauerfolgen
erhöht sich der Strafrahmen auf bis zu zehn Jahren.
U-Haft
Das schwer verletzte Kind war am 7. März von seinen
Eltern ins Salzburger Landeskrankenhaus gebracht worden. Die Ärzte schlugen
Alarm, die Kinderschutzgruppe des Spitals erstattete Anzeige. Nach einem
zweiwöchigen Krankenhausaufenthalt kam Nina in die vorläufige Obhut ihrer
Großeltern. Der Beschuldigte wartet in der Untersuchungshaft auf seinen
Prozess.