Rückkehr ungewiss
Festpiel-Affäre - Dewitte spricht
07.02.2010
Ein Diplomatenpass schützt den Ex-Direktor der Osterfestspiele vorerst vor Unannehmlichkeiten durch die österreichischen Behörden.
Am Freitagabend meldete es ÖSTERREICH: Michael Dewitte, gefeuerter Direktor der Osterfestspiele und Hauptverdächtiger im Kultur-Krimi, hat sich mit seiner ebenfalls verdächtigten Frau Yvette nach Belgien abgesetzt.
Hoher Schaden
Alleine Dewitte soll wie berichtet 1,2 Millionen
Euro veruntreut haben. Dazu kassierte seine Frau 45.000 Euro „Gehalt“ pro
Jahr – wofür, weiß niemand. Insgesamt sind mehr als zwei Millionen Euro weg.
Für Dewitte und seine Frau gilt die Unschuldsvermutung.
Telefon-Interview
Am Sonntag erreichte ÖSTERREICH das Ehepaar am
Telefon. Der einst mächtige Festspiele-Manager überließ das Reden seiner
Frau. Sie bestätigte: „Ja, wir sind in Belgien.“ Die Frage nach dem Grund
des „Heimaturlaubs“ beantwortete Dewitte wenig aufschlussreich: „Wir sind
Belgier.“
Rückkehr ungewiss
Ob sie mit ihrem Mann zurückkehren wird,
ließ Frau Dewitte offen. Sie verwies auf ihren Rechtsanwalt. Nur so viel:
„Wir haben nichts getan. Es gilt die Unschuldsvermutung“, sagte sie in
gebrochenem Deutsch – und legte auf.
Diplomat
Kehren die Dewittes nicht freiwillig zurück, wird es für
die Behörden schwierig: Michael Dewitte ist belgischer Honorarkonsul und
damit Diplomat. Es gibt sogar Anzeichen, dass sich die belgische Botschaft
in Wien mittlerweile in der Affäre eingeschalten hat. Am Donnerstagvormittag
gab es einen Termin zur Causa Osterfestspiele in der Botschaft. Danach flog
das Ehepaar nach Brüssel.
Obdachlos
Sollten die Dewittes zurückkehren, müssen sie im Hotel
oder bei Freunden unterkommen. Sie sind offenbar pleite: Ihre mit 1,16
Millionen Euro verpfändete Villa in Elsbethen wird verkauft.