Steigende Kosten
Festspiele in Finanznot
13.11.2008
Die Förderungen der öffentlichen Hand sind auf dem Stand von 1998. Die Finanzkrise dürfte sich auf den Kartenverkauf nicht negativ auswirken.
„Das Spiel der Mächtigen“, lautet im kommenden Jahr das Motto der Salzburger Festspiele. Das Programm für die Saison 2009 wurde am Mittwoch präsentiert .
Passend zum Motto berichteten Präsidentin Helga Rabl-Stadler und Finanzchef Gerbert Schwaighofer auch von einem mächtigen Kampf ums Geld. „Wir müssen wirklich schauen, dass wir jedes Jahr die finanziellen Mittel haben, um ein attraktives Programm zu machen“, betont Schwaighofer.
Subventionen
Das Kuratorium der Festspiele, in dem Bund, Land
und Stadt vertreten sind, hat für 2009 die Subventionen der öffentlichen
Hand um 400.000 Euro auf 13,4 Millionen Euro erhöht. „Damit sind wir aber
noch immer auf dem Stand von 1998“, rechnet Schwaighofer vor.
Anfang des Jahrtausends wurde die Subvention gekürzt, seit 2003 war sie eingefroren. Rechne man die Teuerung, so würden seit dem Jahr 2000 in Summe 23,7 Millionen Euro fehlen, so der Finanzchef. Im Gegenzug steigen alleine heuer die Personalkosten um 1,4 Millionen Euro. Insgesamt be liegt das Budget 2009 bei knapp 50 Millionen.
Sponsoren
Wettgemacht wird der Wegfall von öffentlichen Mitteln
durch private Sponsoren. Alleine heuer konnte die Zahl der Förderer um acht
Prozent auf fast 2.000 gesteigert werden. Der Verein Freunde der Salzburger
Festspiele bringt jährlich zwei Millionen Euro auf.
Zudem würden auch die fünf Hauptsponsoren Nestlé, Audi, Siemens, Uniqa und Credit Suisse den Festspielen trotz Finanzkrise die Treue halten, berichtet Rabl-Stadler.
Korruptionsgesetz
Die Finanzkrise werde sich auf den
Kartenverkauf nicht negativ auswirken, glaubt Intendant Jürgen Flimm: „In
Zeichen der Not sind die Kirchen voll“, sieht er das Festspielhaus als
Kathedrale der Kultur.
Große Sorgen bereitet hingegen dem Direktorium das Anti-Korruptions-Gesetz. Laut diesem ist eine Festspiel-Einladung bereits Bestechung. Sollte das neue Parlament das Gesetz nicht ändern, wollen Siemens und Uniqa ihr Sponsoring reduzieren. Rabl-Stadler kündigt an, bei der neuen Regierung umgehend vorstellig zu werden.