Waffennarr lagerte 40 bis 50 Kisten mit Sprengkörpern in einer unversperrten Scheune.
Nach der Explosion einer Granate in einem Wohnhaus in Golling (Tennengau) mit einem Schwerverletzten in der Vorwoche und der Sicherstellung eines Arsenals mit Waffen, Munition und Kriegsrelikten ist die Polizei am Dienstag auf einen weiteren großen Fund an Kriegsmaterialien gestoßen. Es handelt sich um 40 bis 50 Kisten mit scharfen Granaten, die in einer Scheune in Golling gelagert waren.
Der Leiter des Landesamtes Verfassungsschutz, Hermann Rechberger, zeigte sich bei einer Pressekonferenz in der Landespolizeidirektion selbst überrascht über das Ausmaß des neuen Fundes in der unversperrten Hütte im Ortsgebiet von Golling. Hinweise auf eine kriminelle Vereinigung liegen der Polizei derzeit nicht vor.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der 42-jährige Gollinger, der einen Handel mit Militaria betrieben und beim Entschärfen einer Granate in der Vorwoche am Rücken schwere Verbrennungen erlitten hat, die Granaten dort gehortet hat. Eine Einvernahme durch die Polizei sei bisher aufgrund einer Operation und der starken Schmerzmittel, die der Verletzte einnehmen musste, noch nicht möglich gewesen, obwohl er schon Besuche empfangen habe, sagte Rechberger.
Ein erstes Gespräch mit den Ermittlern war für Dienstagnachmittag geplant. Gegen den 42-Jährigen wird wegen Vergehen nach dem Kriegsmaterialgesetz und wegen Gefährdungsdelikte nach dem Strafgesetzbuch ermittelt. Rechberger schließt auch nicht aus, dass es allfällige Mit- oder Beitragstäter gibt. Ob nicht nur entschärftes Kriegsmaterial, sondern auch scharfe Geschoße oder Granaten verkauft wurden, konnten die Ermittler vorerst noch nicht eruieren.