In Salzburg war die gleiche Region betroffen wie vor einer Woche. In Niederösterreich kam es zu Blitzeinschlägen, Keller wurden überflutet, die Feuerwehr war im Dauereinsatz.
Die Menschen im nördlichen Salzburger Flachgau kommen nicht zur Ruhe: Donnerstag vor einer Woche hatte ein Unwetter mit Hagelkörnern in Größe von Tennisbällen schwere Schäden auch an Dächern angerichtet, am frühen Sonntagabend zerstörte ein Sturm nun die inzwischen notdürftigen Abdeckungen aus Planen und anderem Material wieder. 13 Feuerwehren waren nach dem neuerlichen Unwetter im Einsatz, teilte das Landesfeuerwehrkommando mit.
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Betroffen waren exakt dieselben Gemeinden wie vor eineinhalb Wochen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Das sind praktisch alle Gemeinden im nördlichen Flachgau. Mehrere Tage lang hatten nach der Hagel-Katastrophe zahlreiche Helfer der Feuerwehren und des Bundesheeres bis zur Erschöpfung die vielen zerstörten Dachflächen zumindest mit Planen ersetzt, um Wasserschäden zu verhindern, diese wurden heute großteils wieder zerstört. "Die Arbeit beginnt von vorne", so der Feuerwehr-Sprecher.
Rennen gegen die Zeit
Der Montag wurde für die vielen Helfer
dann zum Rennen gegen die Zeit: Für den Nachmittag wurden starke Regenfälle
vorhergesagt, davor sollten möglichst alle Häuser wieder dicht gemacht
werden. 164 Einsätze verzeichneten die Feuerwehren bis Montagvormittag in
den Gemeinden Lamprechtshausen, St. Georgen, Bürmoos und Dorfbeuern. Es
dürften aber im Lauf des Tages noch deutlich mehr werden, weil sich laufend
weitere Geschädigte melden. Insgesamt standen 37 Feuerwehren mit über 460
Helfern im Einsatz, auch aus dem benachbarten Bayern kam Unterstützung.
"Aufgrund der Regenschauer war das Arbeiten auf den Dächern außerordentlich gefährlich. Viele Dächer sind dermaßen beschädigt, dass nur mehr mit Hubsteigern und Drehleitern gearbeitet werden kann. Zur Unterstützung der Einsatzkräfte waren daher zwölf Hubsteiger bzw. Drehleitern der Flachgauer Feuerwehren sowie von privaten Firmen im Einsatz", berichtete ein Helfer der Feuerwehr Lamprechtshausen.
Ernüchterung greift um sich
Bei einigen Betroffenen macht
sich angesichts des neuerlichen Unwetters schon Frust breit. "Ich habe
die Mansardenzimmer - da regnet's mir überall hinein", sagte Berta
Pankraz aus Lamprechtshausen zum ORF. "Und das rinnt herunter bis ins
Erdgeschoß. Überall rinnt es mir herein. Ich weiß nicht, womit wir uns das
verdient haben." Auch Thomas Junger musste Sonntagabend wieder auf das
Dach seines Bauernhofs: "Durch einen schweren Windstoß hat's die Plane
wieder gefischt und alles heruntergehaut. Nach und nach ist alles
heruntergeflogen. Wenn man einmal mit Plane eingedeckt hat, wär's besser,
wenn sie halten würde. Aber jetzt planen wir noch einmal zu und hoffen, dass
es hält."
NÖ: Sturmschäden, überflutete Keller und Brände
Auch
über Niederösterreich zogen in der Nacht auf Montag heftige Unwetter hinweg.
Die Feuerwehr war im Dauereinsatz. Laut Aussendung mussten rund 1.500
Feuerwehrleute in den Bezirken Amstetten, Baden, Bruck/Leitha, Hollabrunn,
Horn, Korneuburg, Melk, Mistelbach, Mödling, Scheibbs, Tulln,
Waidhofen/Thaya, Wien-Umgebung und Zwettl ausrücken, um Sturmschäden zu
beseitigen, überflutete Keller auszupumpen und Brände zu löschen.
In Neupölla (Bezirk Zwettl) kam es durch Blitzschlag zu einem Waldbrand, in
Etlas und Reitern (ebenfalls Bezirk Zwettl) mussten Dachstuhlbrände gelöscht
werden. In Schöngrabern (Bezirk Hollabrunn) gab es nach einem Gewitter einen
Scheunen- und in Wallsee (Bezirk Amstetten) einen Trafobrand.
OÖ:
Murenabgänge im Salzkammergut
Heftige Regenfälle haben
Sonntagabend in Gosau (Bezirk Gmunden) in Oberösterreich mehrere
Murenabgänge ausgelöst. Die Gosausee-Landesstraße und die angrenzenden
Parkplätze wurden auf einer Länge von rund 300 Metern völlig verschüttet.
Das Geröll traf fünf Autos, verletzt wurde niemand.
Auch das Innviertel war vom Unwetter schwer betroffen: In Lambrechten (Bezirk Ried) schlug gegen 18.00 Uhr ein Blitz in eine Scheune ein und setzte sie in Brand. In Franking (Bezirk Braunau) wurde eine Pferdekutsche von einer Windböe erfasst und umgestoßen. Die 31-jährige, hochschwangere Lenkerin wurde verletzt.
Der Wochenbeginn wird ungemütlich
Auch heute und am
Dienstag ist mit Unwettern zu rechnen. Die Temperaturen gehen etwas zurück.
Wetterbesserung ist für Mittwoch in Sicht. Am Donnerstag und Freitag ist
dann wieder Badewetter angesagt - mit Temperaturen knapp um die
30-Grad-Marke.