Neue Spur

Hotelbrand: Jetzt ermittelt Polizei

27.12.2011

Frühestens heute Abend ist die Ursache für den Hotelbrand in Hinterglemm geklärt.

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Hinterglemm. 24 Stunden nach dem offiziellen „Brand aus“ (Montag 19.00 Uhr) gibt sich Hinterglemm (Salzburg), als hätte es nie ein schreckliches Brand-Inferno gegeben. Kein Schutt, keine Asche, kein Gestank.

Aber: Der Ski-Ort steht unter Schock. In der Nacht auf Montag zerstörte ein Feuer das erste Haus am Platz, das Traditionshotel Glemmtalerhof. Jetzt sind die Ermittler am Werk. Ihre Mission: Sie müssen die Brandursache herausfinden und klären, ob das Feuer gar gelegt wurde.

Seit Montagabend sammeln drei Forensik- und Technik-Experten des Bundeskriminalamtes in Wien mit zwei Kollegen aus Salzburg ohne Unterbrechung Spuren. Sie machen Fotos, es wird ein Plan der Katastrophe nachgezeichnet. In penibler Kleinstarbeit rekonstruieren die Polizisten jede Minute des Tages. Sie interessiert, wer sich wann und wo aufhielt. Wo waren die Mitarbeiter, wo die Gäste? Hauptsächlich wird im obersten Stock des Gebäudes, dem Fünften, nachgeforscht. Hier soll das Feuer entstanden sein. Erste Ergebnisse: Nicht in der Sauna, sondern in der Nähe des Pools (5. Stock) loderten die ersten Flammen.

Mittlerweile wird das Dach abgetragen. Es besteht Lebensgefahr: Der Wind könnte tonnenschwere Dachteile auf die Straße fegen. Die Statiker prüfen gerade, ob nicht das ganze Haus aus Sicherheitsgründen abgerissen werden muss.

Das Hotel soll wieder 
ganz hergestellt werden
Verzweifelt ist die Familie Schnell – sie verlor alles. Christine Schnell ist die Besitzerin des Vier-Sterne-Hotels, ihr Mann Karl (57) ist Arzt und FPÖ-Chef von Salzburg – ihre Wohnung lag im obersten Geschoss. Nun sind sie bei Freunden untergebracht.
Die Nacht nach dem Brand konnte Karl Schnell nur eine Stunde schlafen: „Man überlegt, was hat man falsch gemacht. Hätte man noch etwas tun können. Ich glaube es ist gut gelaufen: Es ist kein Mensch zu Schaden gekommen.“

Schnell besuchte gestern sein komplett zerstörtes Haus, sah sich in seiner ehemaligen Wohnung um: „Es ist schrecklich.“ Aber eines ist fix: Das Haus will die Familie wieder aufbauen, auch wenn sie die Ruine zuerst ganz abreißen muss.

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