Die Verdächtige hatte selbst den Notruf gewählt, wurde gerettet und festgenommen.
Sbg. Schreckliche Familientragödie Mittwoch in einer Wohnung in der Adolf-Schemel-Straße im Süden der Stadt Salzburg. Eine Mutter (42) soll ihre 8-jährige Tochter getötet und dann versucht haben, sich das Leben zu nehmen.
Mädchen lag in Badewanne. Die Ermittlungen des Landeskriminalamts stehen zwar erst am Anfang, fix ist aber, dass Anna Z. am Abend den Notruf gewählt hat und davon erzählte, gerade ihre Tochter getötet zu haben. Als die Beamten am Tatort eintrafen, sollten sich ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten: In der Wohnung fanden sie das Mädchen tot in der Badewanne. Für das Kind kam jede Hilfe zu spät kam. Die 42-Jährige hatte nach dem mutmaßlichen Mord versucht, sich selbst zu richten, indem sie sich die Pulsadern aufgeschnitten hatte.
Einsatzkräfte konnten Leben der Mutter retten
Rettung und Polizei gelang es, das Leben der getrennt von ihrem Ehemann lebenden Mutter zu retten. Die frühere Buchhalterin, die ihren Job aufgegeben hatte, um mehr Zeit für ihre Tochter – um die sie sich laut Nachbarn stets liebevoll gekümmert haben soll und die ihr Lebensmittelpunkt war, dem sie alles unterordnete – zu haben, wurde von der Polizei abgeholt. Danach wurde Anna Z. ins Spital eingeliefert. Sie wird dort bewacht.
Obduktion des Mädchens soll Todesursache klären
Der Tatablauf ist unklar. „Die exakte Todesursache muss nun durch eine Obduktion und ein toxikologisches Gutachten geklärt werden“, sagte Polizeisprecher Hans Wolfgruber.
Friseurmeisterin Karin G., die Mutter und Tochter seit Jahren kannte, ist beim ÖSTERREICH-Lokalaugenschein fassungslos: „Das hätten wir ihr nie zugetraut.“
Das Motiv könnte mit Depressionen zu tun haben, da Z. im Corona-Lockdown ihren Halbtagsjob verloren und zuletzt bedrückt gewirkt haben soll. Es gilt die Unschuldsvermutung
Traurige Parallele: Deutsche erstickte fünf ihrer Kinder
Vor einer Woche erstickte eine 27-Jährige in Solingen fünf ihrer Kinder. Nur ihren ältesten Sohn (11) verschonte die Frau.
Solingen. Nur sieben Tage vor dem tragischen Fall in Salzburg (siehe oben), erschütterte eine ähnliche Tragödie ganz Deutschland. Christina K. betäubte und erstickte in ihrer Wohnung in Solingen fünf ihrer Kinder im Alter zwischen einem und acht Jahren. Der älteste Sohn der Frau, der elfjährige Marcel, befand sich zu dem Zeitpunkt gerade in der Schule.
Er wurde von seiner Mutter dort abgeholt. Gemeinsam fuhren sie mit dem Zug Richtung Düsseldorf. Auf dem Weg schreibt K. ihrer Mutter per WhatsApp: „Schick die Polizei in die Wohnung, die Kinder sind tot.“ Am Bahnhof steckt sie Marcel in einen weiteren Zug zur Oma. Dann springt Christiane K. vor eine S-Bahn. Die letzte Tat ihres Plans misslingt: Sie wird schwer verletzt, steht jetzt unter Polizeischutz. Die Frau ist ansprechbar. Über ihr Motiv schweigt sie allerdings.