Im Salzburger Flachgau soll ein Jäger einen Mann, der mit seiner Frau und seinem Hund vorbeispazierte, attackiert und verletzt haben. Die Polizei musste einschreiten.
Ein sonntäglicher Spaziergang endete mit Schrecken. Ein Mann wurde von einem Jäger attackiert und gewürgt.
Am Hals gewürgt
Der Vorfall ereignete sich gegen 19.00 am Sonntagabend. Eigenen Aussagen zufolge sei der Mann mit seiner Frau und dem gemeinsamen Hund spazieren gegangen. Der Jäger in Wals-Siezenheim hatte sich von dem Pärchen gestört gefühlt. Als sie gestern an dem Jägerstand vorbeikamen, entstand zunächst ein verbaler Konflikt. Der Jäger habe vom Hochstand herunter geschrien "schleichts euch". Das Pärchen betonte, dass es das Recht hätte, dort zu spazieren. Daraufhin sei der Jäger heruntergeklettert, habe den Mann gewürgt und gegen einen Baum gedrückt. Die Frau sei schreiend in Richtung Auto geflohen, das in der Nähe geparkt war.
Drohungen
Nachdem der Jäger vom Spaziergänger abgelassen habe, verständigte das Opfer per Notruf die Polizei. Der Jäger und dessen Begleiter seien rasch zu einem Auto gegangen. Der attackierte Spaziergänger habe ihnen gegenüber erklärt, dass eine Flucht zwecklos wäre, er habe die Autonummer fotografiert. Laut den Tierschützern habe daraufhin der Jäger dem Mann gedroht, er werde ihn "erschlagen" und dabei seinen Feldstecher gehoben.
Kehlkopfprellung
Nach der Befragung mit der Polizei begab sich der Verletzte ins Landeskrankenhaus. Dort sei er wegen einer Prellung des Kehlkopfs über Nacht stationär aufgenommen worden. Er habe über starke Schmerzen beim Schlucken geklagt.
Ermittlungen laufen
Der genaue Hergang der Auseinandersetzung wird jetzt erhoben. "Die Ermittlungen laufen", sagte der Polizei-Sprecher. Alle Beteiligten werden einvernommen. Der Jäger soll gesagt haben, es tue ihm leid, der verbale Streit sei etwas eskaliert.
Empörte Reaktionen
Der Obmann des Vereins gegen Tierfabriken, Martin Balluch, reagierte empört. "Es ist wieder einmal unfassbar, wie die Jägerschaft mit ihren Mitmenschen umgeht." Völlig unbeteiligte Personen würden attackiert. Balluch kritisierte, dass die Polizei die aufgebrachte Spaziergängerin mit den Worten beruhigt habe, dass der Jäger seine Drohungen "nur" im Affekt ausgestoßen habe und sie beruhigt nach Hause gehen könne. "Der Mann trägt eine tödliche Schusswaffe und verliert offensichtlich bei der leisesten Störung die Kontrolle über sich selbst."
Festnahme gefordert
Die Polizei hätte den Mann festnehmen und auf eine Alkoholisierung überprüfen müssen, kritisierte Balluch. "Dieser Mensch sollte sofort seinen Jagdschein verlieren und ein Waffenverbot bekommen." Eine Waffe sei in dem Fall aber nicht Gegenstand der Amtshandlung und des Sachverhaltes gewesen, sagte dazu der Polizeisprecher. "Es wurde kein Waffenverbot ausgesprochen."