Schwerpunktaktion
Jagd auf den Todes-Lenker
29.11.2009
Ganz Österreich fragt sich: Wer ist der Lenker, der zwei Kinder niederfährt - eines tötet und eines lebensgefährlich verletzt - und dann einfach weiterfährt?
Mittlerweile dürfte der Gesuchte (der natürlich auch eine Frau sein kann) realisiert haben, was er angerichtet hat. Obwohl er von Anfang an mitbekommen haben muss, dass etwas Schreckliches passiert ist – als er Samstag um 22.05 zwei Kinder auf der Straße von Strobl nach St. Wolfgang im Scheinwerferlicht auftauchen sah und nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte.
Wie berichtet, erfasste der Pkw die beiden Wiener Cousins Franz (14) und Anton Ö. (13) , die zuvor mit ihren Eltern am Christkindl-Markt gewesen waren und nun allein im Dunkeln und Nieselregen spazieren gingen. Bei dem Zusammenprall wurde der Ältere, Franz, auf der Stelle getötet, der Pfadfinder-Junge Anton aus Hietzing so schwer verletzt, dass noch immer nicht klar ist, ob die Ärzte im Krankenhaus Ischl den Kampf um sein Leben gewinnen werden.
Gewissenlos
Fakt jedenfalls ist nach Zeugenaussagen eines
Mercedes-Fahrers, dass der Unfalllenker kurz stehen blieb und dann feige Gas
gab. Die Polizei vermutet, dass das dunkelgrüne, blaue oder türkis lackierte
Fahrzeug Richtung St. Wolfgang davongedonnert ist.
Älterer Passat
Was die ermittelnden Beamten aus Strobl
aufgrund der Lack- und Glassplitter ganz sicher wissen: Das Auto war ein
älterer VW Passat. Dachten die Polizisten zunächst, dass der Pkw Baujahr
1994 oder 1995 war, mussten sie schließlich einen größeren zeitlichen
Rahmen, von 93 bis 97, wählen. Denn bei den Fundstücken auf der Straße
handelte es sich ausschließlich um Ersatzteile. Das Positive daran: Auf den
Ersatzteilen waren Nummern aufgeprägt. Die Hoffnung: Dass diese Zahlen beim
Abgleich mit dem Hersteller zur Fahrgestellnummer und vielleicht schon heute
zum Todeslenker führen.
Befürchtungen
Am Sonntag haben die Beamten bereits Dutzende
Passats in der Region überprüft – der Unfallwagen ist ihnen noch nicht
untergekommen. Die Befürchtung: Dass das Auto von weiter her oder
schlimmstenfalls sogar aus dem Ausland kam. Vom schlechten Gewissen gepackt
wurde der Lenker noch nicht – oder kommt er heute mit dem Rechtsanwalt zur
Polizeistation?