Der Überfallene hat "in Panik geschossen".
ÖSTERREICH: Wie geht es Ihnen nach
der Attacke und dem Raub?
Ilyas Vavus: Halbwegs gut. Der
erste Schock ist schon wieder vorbei …
ÖSTERREICH: Was ist vor dem Raub und dem Schuss passiert?
Cavus:
Dieser Mann war am Montag mehrmals in meinem Geschäft. Er stellte sich als
Händler aus St. Pölten vor, sagte er wolle Gold kaufen, viel Gold. Wir haben
uns zunächst auf ein Kilo Altgold um 24.732 Euro geeinigt. Dann wollte er
auf einmal zwei Kilo. Als er um 18 Uhr sagte, ein Freund würde mit dem Geld
kommen, wurde ich erstmals skeptisch.
ÖSTERREICH: Beim nächsten Treffen eskalierte die Situation
dann …
Cavus: Um 19 Uhr kam er auf einmal wieder ins
Geschäft, ich wollte gerade zusperren. Er sagte, er wolle sich den Schmuck
noch einmal anschauen. Wir sind die Liste mit allen Stücken – Ringe,
Armreifen, Halsketten – durchgegangen. Als ich nach einem Zettel griff,
zückte er plötzlich Pfefferspray und sprühte mir direkt ins Gesicht. Er hat
das geschickt ausgenützt …
ÖSTERREICH: Und dann haben Sie geschossen …
Cavus:
Ich habe in Panik nach meiner Glock gegriffen, die ich meistens bei mir
trage. Ich hab nur gehört, dass die Türe schon offen ist, also habe ich in
die andere Richtung geschossen, um keine Passanten zu verletzen.
ÖSTERREICH: Wie hat der Täter auf Sie gewirkt?
Cavus:
Er hat gesprochen wie ein Österreicher oder ein Bayer. Vor der Attacke war
er sehr freundlich. Mit den Fotos aus der Kamera wird man ihn jetzt
hoffentlich schnell schnappen …