"Jungjäger"
Kindergewehre für Dreijährige aus Angebot genommen
20.11.2007
In Salzburg sorgte ein Jagdkatalog mit Kinder-Waffen für große Aufregung. Nach massiver Kriitk wurden jetzt die Waffen aus dem Angebot genommen.
Nach anfänglichen Rechtfertigungsversuchen dürfte die massive Kritik doch zu einem Umdenken bei jenem Salzburger Jagdwaffen-Hersteller geführt haben, der in seinem Katalog Waffen für Kinder ab 3 Jahren als "völlig unbedenklich" angeboten hatte. Kindersicherheit sei dem Unternehmen derart wichtig, das man ab sofort auf solche Sortimente verzichte, sagte der Geschäftsführer des Unternehmens am Mittwoch im ORF-Radio.
Protestflut
In dem Katalog war ein Schießspiel für Kinder ab
drei Jahren angeboten wordeb, mit dem sie üben können, "Tontauben
zu schießen - wie bei den Profis". Dagegen protestierten
Jugendanwaltschaft und Kinderfreunde, und auch der stellvertretende
Landesjägermeister findet dies "unsinnig und rechtlich bedenklich".
Zusätzlich wurden zum Spiel auch Ersatz-Gummipatronen angeboten. Alles sei
gefahrlos und kindgerecht, hieß es im Katalog.
"Völlig abzulehnender Unsinn"
"Eine Waffe
ist immer etwas Gefährliches und man darf es nie als Spiel darstellen, eine
Waffe anzuwenden. Das wird hier gemacht", war Landesjägermeister-Stv.
Walter Grafinger entsetzt. Besonders abwegig sei die Anpreisung "gefahrlos,
kindgerecht, ab drei Jahren".
Rechtliche Prüfung angedroht
"Kriegsspielzeug ist
nachgebildetes Tötungsgerät, das die Vernichtung des Gegners zum Ziel haben.
In Kinderhänden haben Waffen besonders brisante Symbolkraft. Die
Kinderfreunde Salzburg lehnen die Anpreisung von Kriegsspielzeug vehement ab
und unterstützen die Kinder- und Jugendanwaltschaft bei ihrer rechtlichen
Prüfung der Gewehre für Dreijährige", zeigte sich auch
Rudolf Barkmann, Landesvorsitzender der Kinderfreunde Salzburg, empört.