David E. Duke, Ex-Boss des Ku Klux Klan, lebt in Zell am See – ausgerechnet als Nachbar von Afrikanern. Inzwischen ist der Amerikaner untergetaucht.
Die Enthüllung sorgt in Salzburg für große Empörung: Wie berichtet, lebt David Ernest Duke - Gründer und Ex-Boss des ultra-rassistischen Ku Klux Klan in New Orleans - in Zell am See. Völlig unbehelligt, als „nicht straffälliger“ US-Bürger kann er drei Monate im Land bleiben. In Tschechien sieht man das anders: Erst am 24. April wurde Duke in Prag verhaftet - und sofort abgeschoben.
Unfreundlich
Beim Lokalaugenschein zeigt sich, dass die
Anwesenheit des mutmaßlichen Neonazis den Zellern gar nicht schmeckt. Duke
lebt hier bei seiner russischen Freundin Maria (26). "Sie ist höflich, doch
er ist immer furchtbar unfreundlich“, sagt eine Bewohnerin des Hauses, in
dem Duke lebt. Oft viele Wochen am Stück, bis er aus- und wieder einreisen
muss. Als „Tourist“.
Im Stadtamt distanzieren sich Würdenträger vehement vom Langzeittouristen, der eine Vorliebe für Rad- und Skifahren hat. „Aber wir können uns die Gäste halt nicht aussuchen“, sagt Stadtamtsleiter Josef Jakober.
Schock
Vor allem drei Afrikaner, die ausgerechnet im Haus
nebenan leben, machten große Augen, als sie auf ihren Nachbarn aufmerksam
gemacht wurden: „Was, wirklich, das ist ein KKK-Mann?“ - ist einer der
Männer (er möchte verständlicherweise anonym bleiben) völlig überrascht. Vom
ersten Schock erholt, sagt er: "Das gibt mir ein mulmiges Gefühl. Angst habe
ich hier aber nicht.“
Abgereist
Inzwischen können die Nachbarn aufatmen: Duke ist mit
Freundin Maria abgereist - wahrscheinlich hat er sich ins Ausland abgesetzt.
Um Reporter-Fragen zu entgehen - oder sein Visum aufzufrischen.