Zell am See
Lawine drückt Alpinist in Eissee - tot
06.03.2013
Der Föhn in den Bergen hat die Lawinengefahr steigen lassen.
Das Unfallgebiet gilt als beliebtes Ziel für Eiskletterer, die beiden Männer aus Wien waren am Vormittag mit ihren Tourenski zum Einstieg zu einer Eis-Tour westlich des Grünsees unterwegs. Entgegen ersten Meldungen dürften sie dabei laut dem Einsatzleiter der Bergrettung, Franz Kirchner, nicht von einer Eislawine erfasst, sondern offenbar selbst ein kleines Schneebrett ausgelöst haben. Die Lawine riss die zwei Skibergsteiger darauf mit in den See, ein Wiener überlebte den Unfall nicht.
Während einer der beiden von den Eis- und Schneemassen eineinhalb Meter unter Wasser gedrückt wurde, hatte der zweite Glück. "Er stand bauchtief im Wasser und konnte selbst noch die Rettung alarmieren", so Kirchner. Wegen des starken Windes konnte allerdings der Rettungshubschrauber nicht fliegen, Bergrettung und Feuerwehr mussten zuerst zur Mittelstation auffahren und zur Unfallstelle queren.
"Wir haben den Vermissten dann mit einem Pieps-Gerät geortet und kurz nach 11.00 Uhr bergen können, für ihn kam aber jede Hilfe zu spät. Der See war zugefroren, die Wucht der Lawine hat das Eis aber durchbrochen." Ein angeforderter Taucher der Wasserrettung sei nicht mehr zum Einsatz gekommen. Laut Kirchner war die Lawine eher von geringer Dimension, habe in dem steilen Gelände aber einiges an Wucht entwickelt.
Lawinengefahr sprunghaft gestiegen
Der Föhn in den Bergen hat die Lawinengefahr in den vergangenen Tagen sprunghaft steigen lassen. In den Hohen Tauern herrschte am Mittwochvormittag Lawinenwarnstufe 3 ("erheblich"). Der stürmische Wind mit Geschwindigkeiten von 100 bis 130 Stundenkilometern hat auf die Nordhänge Triebschnee verfrachtet, der sich besonders in Rinnen, hinter Kämmen und in Mulden abgelagert hat. Laut dem Salzburger Lawinenwarndienst hat sich der Schnee in der Nacht kaum gesetzt.
Bereits am Dienstag kamen in Salzburg zwei Männer bei Lawinenunfällen ums Leben, im Tiroler Zillertal starb ein junger Deutscher, der von einem Schneebrett verschüttet wurde.
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