Deutscher (40) starb. Frau wurde reanimiert.
Dramatische Rettungsaktion auf der Salzburger Seite der Kitzbüheler Alpen: Freitagmittag war eine einheimische Führerin mit elf Deutschen und zwei Schweizern bei einer Schneeschuh-Wanderung auf 1.600 Meter in der Nähe der Steineralm (Gemeinde Neukirchen) unterwegs. Um 12.13 Uhr löste sich 200 Meter oberhalb der Gruppe ein 120 Meter breites und 300 Meter langes Schneebrett und raste auf die Gruppe zu.
Kein Piepser
Sieben Bergwanderer wurden verschüttet: „Eine Hand und die Spitze eines Schneeschuhs ragten aus dem Schnee heraus“, sagte Sepp Herzog, Einsatzleiter der Bergrettung, zu ÖSTERREICH. Die restlichen Mitglieder wählten den Notruf und begannen mit bloßen Händen, ihre Kameraden auszugraben. Das Prekäre: Die Wanderer trugen keine Lawinenpiepser.
Indessen lief im Tal eine große Rettungsaktion an. Der Sportplatz von Neukirchen wurde zum Landeplatz für vier Rettungs-Hubschrauber, die Bergretter und Alpin-Polizisten mit Lawinensonden auf den Berg flogen.
Zwei Meter Schnee
Drei Verschüttete konnten die Mitglieder der Gruppe selbst ausgraben. Vier weitere fand die Bergrettung mit Sonden. Sie waren bis zu zwei (!) Meter unter dem Schnee begraben. „Auch die Führerin war komplett verschüttet“, so Herzog.
Deutscher stirbt in Spital
Ein Deutscher (40) aus Nordrhein-Westfalen starb kurz nach 14 Uhr im UKH Salzburg. Eine weitere Deutsche hatte es so schwer erwischt, dass sie reanimiert und so wie Prinz Friso in den Schockraum der Uni-Klinik Innsbruck geflogen werden musste. Drei weitere Wanderer wurden leicht verletzt.
Wolfgang Fürweger