Gleitschnee-Lawine rutschte auf Skiweg: Belgisches Skifahrer-Ehepaar erfasst.
Eine Gleitschnee-Lawine ist am Freitag um 12.45 Uhr im Skigebiet "Hochalm" in Rauris (Pinzgau) auf einen offiziellen Skiweg abgegangen und hat zwei Skifahrer aus Belgien erfasst. Das Ehepaar wurde in einen Graben mitgerissen. "Der 34-jährige Mann und die 31-jährige Frau sind nicht lebensgefährlich verletzt worden", schilderte Polizeisprecher Mario Rieder aus Rauris. Die zwei Touristen wurden mit Hilfe eines Seils von einem Hubschrauber aus geborgen und mit zwei Rettungshubschraubern ins Krankenhaus Zell am See gebracht.
Das etwa 50 Meter breite, 150 Meter lange und 1,50 Meter tiefe Schneebrett hat sich in einem dicht bewaldeten Waldstück auf rund 1.400 Meter Seehöhe von selbst gelöst. Der Schnee donnerte über den Skiweg, der die Pisten "Heimalm" und "Kreuzboden" verbindet. Ein 75-jähriger Skifahrer aus Deutschland, der hinter den beiden Touristen auf dem Verbindungsweg gefahren war, beobachtete den Lawinenabgang und verständigte die Polizei. Als die Rettungskräfte eintrafen, waren die verletzten Belgier ansprechbar. Ersten Informationen zufolge hatte der Mann Schnittwunden im Gesicht und die Frau eine leichte Brustkorbverletzung erlitten.
Um sicher zu gehen, dass die Lawine nicht noch weitere Personen erfasst hatte, wurde die Schneemassen von Bergrettern, Suchhunden, Feuerwehrleuten und Bediensteten der Hochalmbahnen sondiert. Es gebe aber keine Anzeichen dafür, dass sich Personen unter dem Schnee befinden, erklärte der Polizeisprecher. Dass aus dem Wald eine Lawine auf den Skiweg niedergehe, sei nicht abzusehen gewesen, sagte eine Mitarbeiterin der Hochalmbahnen.
Im Einsatz standen 21 Bergretter mit sechs Suchhunden, drei Polizisten, ein Alpinpolizist und ein Diensthundeführer, 25 Feuerwehrleute, mehrere Helfer des Roten Kreuzes sowie die Teams der Rettungshubschrauber Martin 6, Alpin Heli 6 und des Polizeihubschraubers "Libelle".
Die Lawinengefahr ist im Bundesland Salzburg am Freitag von zunächst mäßig (Stufe zwei der fünfteiligen Skala) durch die massive Erwärmung im Tagesverlauf unterhalb von 2.500 Meter Seehöhe auf erheblich (Stufe 3) gestiegen. Es können zahlreiche spontane Lawinen aus den steilen Bereichen sowie kleinere Rutsche bis hin zu mittleren Feuchtschneelawinen entstehen, erläuterte der Lawinenwarndienst. Auch einzelne große Abgänge seien möglich, es bestehe zudem die Gefahr von Gleitschneelawinen.
© Reuters, Prinz Friso fuhr Ski im freien Gelände
Der genaue Unglücksort auf der Ski-Karte...
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...Prinz Johan Friso war Freitagmittag beim Skifahren in Lech im Bereich Litzen in Richtung Zugertobel von einer Lawine verschüttet worden.
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Nach dem Lawinenunglück ermittelt die Staatsanwaltschaft Feldkirch wegen "fahrlässiger Körperverletzung unter besonders gefährlichen Umständen.
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Wie bzw. von wem das Schneebrett ausgelöst wurde, war vorerst unklar. Zum Zeitpunkt des Unfalls herrschte in Lech Lawinenwarnstufe 4 - "groß" - auf der fünfteiligen Skala.
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Michael Manhart, Geschäftsführer der Skilifte Lech, schätzte am Samstag den Hang, in dem sich das Lawinenunglück mit dem niederländischen Prinzen ereignete, als gefährlich ein. "Der Hang ist 'heiß', es ist eine kurze, steile Böschung", sagte er.
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Jemandem die Schuld für den Lawinenabgang zuzuweisen, "wäre völlig falsch", so Manhart. Die Entscheidung, im freien Skigelände in einen Hang einzufahren, liege bei jedem Einzelnen. im Bild: Prinz Frisos Schwägerin Prinzess Maxima mit den Kindern.
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"Der Prinz war so oft in Lech, der weiß genau, was er macht", meinte Manhart, der für einen großen Teil des gesicherten Lecher Skigebiets die Verantwortung trägt.
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Jetzt liegt Prinz Friso im Koma im Spital in Innsbruck.
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Völlig unklar ist, wie schlimm seine Verletzungen sind.