Pinzgau
Lawinenabgang: Zwei Verletzte in Rauris
24.02.2012
Gleitschnee-Lawine rutschte auf Skiweg: Belgisches Skifahrer-Ehepaar erfasst.
Eine Gleitschnee-Lawine ist am Freitag um 12.45 Uhr im Skigebiet "Hochalm" in Rauris (Pinzgau) auf einen offiziellen Skiweg abgegangen und hat zwei Skifahrer aus Belgien erfasst. Das Ehepaar wurde in einen Graben mitgerissen. "Der 34-jährige Mann und die 31-jährige Frau sind nicht lebensgefährlich verletzt worden", schilderte Polizeisprecher Mario Rieder aus Rauris. Die zwei Touristen wurden mit Hilfe eines Seils von einem Hubschrauber aus geborgen und mit zwei Rettungshubschraubern ins Krankenhaus Zell am See gebracht.
Das etwa 50 Meter breite, 150 Meter lange und 1,50 Meter tiefe Schneebrett hat sich in einem dicht bewaldeten Waldstück auf rund 1.400 Meter Seehöhe von selbst gelöst. Der Schnee donnerte über den Skiweg, der die Pisten "Heimalm" und "Kreuzboden" verbindet. Ein 75-jähriger Skifahrer aus Deutschland, der hinter den beiden Touristen auf dem Verbindungsweg gefahren war, beobachtete den Lawinenabgang und verständigte die Polizei. Als die Rettungskräfte eintrafen, waren die verletzten Belgier ansprechbar. Ersten Informationen zufolge hatte der Mann Schnittwunden im Gesicht und die Frau eine leichte Brustkorbverletzung erlitten.
Um sicher zu gehen, dass die Lawine nicht noch weitere Personen erfasst hatte, wurde die Schneemassen von Bergrettern, Suchhunden, Feuerwehrleuten und Bediensteten der Hochalmbahnen sondiert. Es gebe aber keine Anzeichen dafür, dass sich Personen unter dem Schnee befinden, erklärte der Polizeisprecher. Dass aus dem Wald eine Lawine auf den Skiweg niedergehe, sei nicht abzusehen gewesen, sagte eine Mitarbeiterin der Hochalmbahnen.
Im Einsatz standen 21 Bergretter mit sechs Suchhunden, drei Polizisten, ein Alpinpolizist und ein Diensthundeführer, 25 Feuerwehrleute, mehrere Helfer des Roten Kreuzes sowie die Teams der Rettungshubschrauber Martin 6, Alpin Heli 6 und des Polizeihubschraubers "Libelle".
Die Lawinengefahr ist im Bundesland Salzburg am Freitag von zunächst mäßig (Stufe zwei der fünfteiligen Skala) durch die massive Erwärmung im Tagesverlauf unterhalb von 2.500 Meter Seehöhe auf erheblich (Stufe 3) gestiegen. Es können zahlreiche spontane Lawinen aus den steilen Bereichen sowie kleinere Rutsche bis hin zu mittleren Feuchtschneelawinen entstehen, erläuterte der Lawinenwarndienst. Auch einzelne große Abgänge seien möglich, es bestehe zudem die Gefahr von Gleitschneelawinen.