Mit drei Messerhieben tötete Christian L. seine von ihm getrennt lebende Ehefrau.
Sbg. Angesichts der jüngsten Enthüllungen fragt man sich, ob der 41-Jährige nicht absichtlich den Freitag, den 13., gewählt hatte, um sich mit seiner Gattin Sabrina zusammenzusetzen, um die letzten Modalitäten der Pachtverträge zu besprechen. Eigentlich hatte die 30-jährige zweifache Mutter aus Piesendorf bei Zell am See nach einer Reihe von gefährlichen Drohungen, Stalking und einer schweren Körperverletzung durch ihren Ex ein behördliches Betretungs- und Annäherungsverbot gegen den Vater ihrer jüngeren Tochter (6) erwirkt. Ende April wurde es durch eine einstweilige gerichtliche Verfügung verlängert.
Entscheidung. Doch jetzt ging es um die Aufteilung der bisherigen gemeinsamen Gastrobetriebe, darunter ein Hotel, das Schwimmbadbuffet, ein Liftstüberl und eine Almhütte. Deshalb ließ Sabrina L. ihren Verflossenen, vor dem sie sich sonst zu Tode fürchtete, doch noch einmal ins Haus. Sie sollte die Entscheidung mit dem Leben bezahlen! Die Situation eskalierte, der gebürtige Deutsche griff zum Messer – und stach brutal zu. Drei kräftige Hiebe. Dann floh er zu seinen Eltern, die ebenfalls im Ort wohnen, und stellte sich später. Wohl auf Anraten der Eltern und des Anwaltes, der kontaktiert wurde.
Letzterer versuchte im Namen seines Mandanten, die Bluttat an Sabrina L. als Totschlag darzustellen – als eine rein emotionale, spontane Tat aus Wut und Scham, weil die Frau dem Ex alle Lokale wegnehmen und ihn finanziell vernichten sowie als Schwulen outen wollte. Der Versuch einer Täter-Opfer-Umkehr wurde von der Polizei im Keim erstickt, die am Sonntag die Vorgeschichte bzw. Gewaltakte von Christian L. veröffentlichte. Es gilt die Unschuldsvermutung.