Nichts geht mehr: Vor dem Tauerntunnel staut es sich - auf 30 Kilometern. Ein defekter Lkw blockiert die Autobahn.
Auf der Tauernautobahn (A10) war heute, Samstag, der bisher stärkste Reisetag dieses Jahres. Am frühen Nachmittag meldete der ÖAMTC einen Rekordstau für das Jahr 2008 von 32 Kilometern - vier Stunden Wartezeit waren die Folge. Vor allem die deutschen und niederländischen Urlauber seien Richtung Süden unterwegs, Österreicher würden eher Ausweichrouten vorziehen, so Harald Lasser vom ÖAMTC zur APA. Gegen 14.30 Uhr war aber auch die Katschbergstraße (B99) als "Schleichweg" zwischen Tweng und Obertauern aufgrund eines schweren Unfalls nicht mehr passierbar.
2.000 Fahrzeuge pro Stunde
Um ca. 8.00 Uhr reichte der Stau
bereits 18 Kilometer weit zurück. Es wurde eine Frequenz von 2.000
Fahrzeugen pro Stunde Richtung Süden gezählt. Glaubte man um 11.00 Uhr mit
30 Kilometern den Höhepunkt erreicht zu haben, so wurde am frühen Nachmittag
eine rekordverdächtige Blechlawine von 32 Kilometern Länge vermeldet. Aber
auch aus dem Süden setzte die erste richtige Rückreisewelle ein: Die
Autofahrer mussten am Nachmittag sowohl eine Blockabfertigung sowie einen
zwölf Kilometer lange Stau beim Katschbergtunnel in Kauf nehmen. Mit einer
Entspannung auf der Tauernautobahn rechnete man beim Club erst in den
Abendstunden.
Verschärft wurde die Situation am Vormittag noch durch einen defekten Lkw im Tunnel selbst, der wegen eines Reifenschadens stehengeblieben war. Staute es sich vorher "nur" 20 Kilometer, so wuchs die Blechlawine innerhalb kürzester Zeit auf 30 Kilometer an.
Deutsche und Niederländer als Stauprofis
Besonders die
Deutschen und Niederländer würden sich auf solche Wartezeiten schon
einstellen und seien gut vorbereitet. Sie hätten schon ihre Tischchen und
Sessel parat, um es sich während der Wartezeit "gemütlich" zu machen. Der
Samstag wäre erfahrungsgemäß der reisestärkste Tag, da meistens nur von
Samstag bis Samstag gebucht werden könne und so alle an diesem Wochentag
aufbrechen würden, hieß es beim ÖAMTC.
Am Nachmittag ließ der Verkehr am Brenner bereits nach, auch in Spielfeld entspannte sich die Lage bei der Ausreise. Hier gebe es keine Wartezeiten, würden sich die Urlauber die Vignette für Slowenien schon früher besorgen, so Lasser.
Ein Lkw-Unfall hat Samstag früh auch den Reiseverkehr auf der Ostautobahn (A4) in Fahrtrichtung Ungarn beeinträchtigt. Der Schwertransporter hatte zwischen den Ausfahrten Bruck an der Leitha-Ost und -West gegen 7.00 Uhr die Leitschiene touchiert. Es bildete sich in der Folge Rückstau auf einer Länge von zehn Kilometern, berichtete der ÖAMTC. Auch in der Kolonne kam es zu einer Kollision. In einen Auffahrunfall waren drei Pkw involviert.
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