Gewalt an Schule
Mit der Pistole in den Unterricht
13.11.2007
An Schulen dreht sich die Gewalt-Spirale: In Wien bedrohte ein Bub seine Mitschüler, in Salzburg kam ein 19-Jähriger mit der Waffe zum Unterricht.
Die Horrormeldungen von heimischen Schulen häufen sich: Wie berichtet, protestieren verängstigte Eltern der BG Wasagasse in Wien angesichts des Amoklaufs in einer Schule in Finnland gegen einen rabiaten Buben. Der Zwölfjährige soll seine Mitschüler unter Druck gesetzt und gedroht haben: „Wenn ihr nicht pariert, komm ich morgen mit der Waffe.“ Unterstrichen soll er die Ankündigung mit Handy-Videos haben, auf denen er in Afrika Tiere tötet – mit einer Pumpgun. Der Vater des Jungen hält seinem Sohn die Stange: „Das Schießen beizubringen, ist ein wertvoller Teil der Erziehung.“ Sein Bub werde das Gymnasium „schon nicht ausrotten“.
Fehde
Seitens des Stadtschulrates will man die Angelegenheit bis
heute prüfen. Der derzeit sanfte Kurs von Präsidentin Susanne Brandsteidl
ist für viele Eltern unverständlich. Sie meinte, „dass das Ganze etwas nach
Privatfehde klingt“, da die involvierten Eltern Juristen sind. Man wolle
sich zunächst ein Bild machen.
Angst
Ebenfalls erstaunlich gelassen nimmt die Leitung der
Gastgewerbeschule Obertrum in Salzburg den Fund einer Pistole in der
Jacke eines Schülers
Eine Putzfrau entdeckte die täuschend
echt aussehende Schreckschuss-Waffe. Sie gehört einem Deutschen (19). Er gab
an, die Pistole als Schutz vor Schlägern auf Bahnhöfen zu besitzen. Der
Bursche wurde suspendiert, darf aber Freitag wieder zum Unterricht. „Wir
wollen ihm nichts verbauen“, so Direktor August Feichter, „aber es herrscht
Verunsicherung.“ Mitschüler des 19-Jährigen sind schockiert: „Wir haben alle
Angst, was wäre, wenn er durchgedreht wäre.“