PC beschlagnahmt

Mönch missbraucht Bub (7) in Salzburg

19.02.2010

Schon wieder Missbrauchs-Vorwürfe gegen die katholische Kirche: In Salzburg soll ein Mönch einen Buben belästigt haben. Polizei ermittelt.

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© Erzdiözese Salzburg / Symbolfoto
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Erneut erschüttert ein möglicher Missbrauchsfall die katholische Kirche: Ein Mönch und Priester der Erzdiözese Salzburg wird verdächtigt, einen siebenjährigen Buben missbraucht zu haben.Die Mutter des Opfers soll den Priester nun bei der Polizei angezeigt haben. Dazu Johann Reißmeier von der Erzdiözese Salzburg zu ÖSTERREICH: „Einer unserer Ordenspriester wurde angezeigt und bereits von der Polizei einvernommen. Es wurde aber noch keine Anklage erhoben.“

Fakt ist: Die Kriminalisten haben den PC des Priesters bereits beschlagnahmt und suchen nach möglichen Fotos, die er von Buben gespeichert haben soll.

Ombudsmann: „Priester erzählte mir von Vorwurf“
Reißmeier glaubt jedoch nicht, dass an den Vorwürfen etwas dran sei. „Der Bub ist schon einvernommen worden. Aber es ist nichts dabei rausgekommen“, sagt der Geistliche. „Ich kenne die Seite des Priesters und denke nicht, dass es noch zu einer Anklage gegen den Verdächtigen kommen wird.“

Der Priester, für den die Unschuldsvermutung gilt, sei bereits im Oktober 2009 auf Reißmeier, der als Ombudsmann für Missbrauchsfälle zuständig ist, zugegangen. „Er hat mir damals erzählt, dass eine Anzeige wegen Kindesmissbrauchs gegen ihn im Raum steht.“

Schönborn: „Es gibt dafür keine Entschuldigung“
Für Kardinal Christoph Schönborn seien die Vorwürfe eine Schande, für die es keine Entschuldigung gebe. „Es schmerzt, wenn wir mit Schande bedeckt sind“, sagte er bei seiner Aschermittwoch-Predigt. Der Weg der Umkehr sei in diesem Zusammenhang der einzig gangbare.

Das Image der Kirche ist jedenfalls mehr als angekratzt. Laut dem Pressesprecher der Erzdiözese Wien, Erich Leitenberger, wurden allein im Vorjahr 17 Fälle von Missbrauch bekannt. In Wien acht Fälle, in den Diözesen Graz, St. Pölten und Innsbruck jeweils zwei, in Linz, Salzburg und Eisenstadt jeweils ein Fall.

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