Die Erde steht in Zell nicht still. Wegen der drohenden Gefahr wird nun evakuiert. Auf Straßen und Gleisen kam es zu Sperren.
„Wir haben die Koffer schon gepackt und kommen vorübergehend bei Verwandten unter“, schildert Rudi Stella gegenüber ÖSTERREICH. Nach einem gewaltigen Murenabgang Dienstagabend auf die Loferer Bundesstraße (P311) nahe dem Gasthof Seehäusl, wird das unmittelbare an die Erdmassen angrenzende Wohnhaus von Stella und ein weiteres evakuiert. „Wir hoffen bald wieder im eigenen Bett zu schlafen“, wünscht sich Stella für seine Familie.
Dauereinsatz
Mehr als 30 Mann stehen seit Dienstagabend im
Dauereinsatz. Ein Ende ist nicht in Sicht – im Gegenteil: Durch die warmen
Temperaturen ist es nur eine Frage der Zeit bis die nächsten Muren
herabschießen. Die Loferer Straße war am Mittwoch bis 20 Uhr nur einspurig
befahrbar. Die Gleise der Westbahnstrecke sind nach wie vor nur beschränkt
passierbar. Es kommt immer wieder zu Verzögerungen. Zur Sicherung der
Zugfahrten wurden Betonwände angebracht, die das Gleisbett vor Muren
schützen sollen.
Evakuiert
Zwölf Menschen müssen ihr zuhause verlassen, weil die
Gefahr durch Murenabgänge einfach zu akut ist. „Es ist nur eine Frage der
Zeit bis die nächste Mure herunterdonnert“, warnt Feuerwehrkommandant
Leopold Winter: „Wir wollen kein unnötiges Risiko eingehen.“
Totalsperre
Wie gefährlich die Situation ist, verdeutlichen auch
die Maßnahmen der Sicherungs- und Aufräumungsarbeiten. „Die laufen nur unter
Aufsicht. Wir haben extra Posten eingesetzt, die das Gebiet im Auge
behalten und bei einem Murenabgang Alarm schlagen“, betont Winter. Ab
Mittwoch 20 Uhr wurde die Loferer Straße für den gesamten Verkehr gesperrt,
um Arbeiten durchzuführen.