Aktion scharf
Polizei geht jetzt in Offensive
08.11.2007
Das Innenministerium genehmigte der Salzburger Polizei zusätzliche Überstunden. Bis Jahresende gibt es täglich mindestens 19 Streifen mehr.
„Die frühe Dämmerung zieht auch dunkle Gestalten an“, sagt der stellvertretende Landespolizeikommandant Franz Ruf. Vor allem Einbrecher sind zu dieser Tageszeit unterwegs: 31-mal wurde alleine im Oktober in Stadt und Land eingebrochen – immer in der Zeit zwischen dem späten Nachmittag und dem frühen Abend während die Bewohner noch außer Haus waren.
Nun sollen schwere Zeiten für Einbrecher und sonstige Kriminelle anbrechen: Das Innenministerium hat der Salzburger Polizei bis Ende des Jahres ein Extrakontingent von rund 22.300 Überstunden zur Verfügung gestellt. Umgerechnet heißt das: Bis Jahresende werden täglich landesweit mindestens 19 Streifen zusätzlich im Einsatz sein.
Hot Spots
Die Einbrüche fanden vor allem in der Stadt Salzburg,
in Hallein und in den südlichen Randgemeinden der Stadt Salzburg statt. Die
Polizei spricht von „Hot Spots“. Hier werden besonders viele Beamte
unterwegs sein. Alleine im Stadtgebiet sind es täglich mindestens sieben
zusätzliche Streifen: „Man soll merken, dass die Polizei auf der Straße
ist“, sagt Ruf.
Überwachung
Unterwegs sind die Polizisten sowohl in Uniform
als auch in Zivilkleidung und mit Autos, aber auch zu Fuß. „Wir werden
verstärkt gefährdete Objekte überwachen und Verdächtige observieren“, lässt
sich Ruf in die Karten blicken.
Hinweise
Angewiesen ist die Exekutive auch auf die Mithilfe der
Bevölkerung. Einbrecher kundschaften ihre Ziele stets aus. Oft verhalten sie
sich dabei auffällig: Sie fahren langsam durch eine Siedlung, schauen
bestimmte Gebäude genauer an, übernachten in abgelegenen Gebieten. „Diese
Informationen hätten wir gerne“, bittet Ruf um Hinweise.
Kriminaltouristen
Die zahlreichen Dämmerungseinbrüche gehen rund
zur Hälfte auf das Konto von Kriminaltouristen, die meist aus Osteuropa
anreisen. Für die andere Hälfte sind einheimische Kriminelle verantwortlich.
Diese gelten im Gegensatz zu ihren ausländischen „Kollegen“ für die Opfer
als eher ungefährlich, wenn sie ertappt werden.