Seit Montag liegt eine Bäuerin in Salzburg mit EHEC auf der Intensivstation.
Der erste EHEC-Fall in Salzburg gibt Rätsel auf. Wie berichtet, war am Montag um 15 Uhr eine Altbäuerin (82) aus Hallwang mit schwerem Durchfall in die Interne Notaufnahme des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder eingeliefert worden. Wegen akuter Lebensgefahr wurde sie noch am selben Abend mit mehr als 40 Grad Fieber auf die Intensivstation verlegt: „Sie war ausgetrocknet“, sagt Primar Friedrich Hoppichler. Mittlerweile ist sie außer Lebensgefahr.
Untersuchung
Heute soll feststehen, ob sie an dem aggressiven Subtyp E. coli O104 EHEC erkrankt ist, der in Deutschland schon 25 Menschen getötet hat. Fix ist bereits, dass die Frau keinen Kontakt zu Norddeutschland hatte. Ihre Wohnung und der benachbarte Bauernhof des Sohns werden untersucht.
Inzwischen demonstriert das Land Gelassenheit: „Ich habe gestern Salat gegessen, und es geht mir noch gut“, sagte Landeschefin Gabi Burgstaller am Donnerstag zu ÖSTERREICH.
ÖSTERREICH: Wie geht es der Salzburger EHEC-Patientin?
Friedrich Hoppichler: Sie hatte mehr als 40 Grad Fieber und war sozusagen ausgetrocknet. Jetzt ist sie aber außer Lebensgefahr und wird auf der internen Station den Hygienebestimmungen entsprechend isoliert.
ÖSTERREICH: Wie behandelt man EHEC?
Hoppichler: Da ist keine Therapie möglich, man kann nur die Symptome lindern. In diesem Fall trägt die Patienten aber einen zweiten Keim in sich, der mit Antibiotika behandelt wird.
ÖSTERREICH: In Deutschland gibt es 25 EHEC-Tote. Müssen wir nun auch in Österreich eine Epidemie fürchten?
Hoppichler: Hysterie ist ganz sicher nicht angebracht. Es ist nämlich noch nicht bestätigt, dass es sich um den Subtyp E. coli O104 EHEC handelt, der das gefährliche Gift Shigatoxin bildet. Die Patientin hatte keinerlei Kontakt zu Norddeutschland – es gab keine Reise, keinen Besuch.
ÖSTERREICH: Wann gibt es Gewissheit?
Hoppichler: Die Untersuchung wird in Graz durchgeführt. Das Ergebnis wird uns heute (Freitag, Anm.) vorliegen.
ÖSTERREICH: Panik ist nicht angebracht, aber trotzdem: Wie kann man sich vor Ansteckung schützen?
Hoppichler: EHEC wird durch Schmierinfektion übertragen. Da helfen die ganz normalen Hygienemaßnahmen, wie das Händewaschen nach dem Gang auf die Toilette. Und: Obst und Gemüse sollte man waschen.
(fuw)