Tat in Salzburg
Räuber rasen mit Pkw in Juwelier
06.02.2010
Tagelang feilten sie an einem Juwelier-Überfall. Schlußendlich rammten sie mit einem gestohlenen Auto in das Geschäft, mussten aber ohne Beute fliehen.
Bei einem Blitzeinbruch auf ein Juweliergeschäft mitten in der Salzburger Innenstadt sind Freitagabend die Täter gescheitert. Mit einem gestohlenen Auto und einem selbst gebauten Rammbock sind sie um ca. 20.30 Uhr gegen die Tür gefahren und haben diese aufgebrochen. Allerdings mussten sie ohne Beute fliehen. Ein verdächtiges Pärchen wurde kurz nach der Tat festgenommen, wurde am Samstag aber wieder freigelassen. Die Beiden haben mit der Tat nichts zu tun, so Major Christian Voggenberger vom Landeskriminalamt.
Rammbock lag zwei Tage vor Geschäft
Zwei Tage lang war der
eigens präparierte Rammbock aus massivem Holz und einem Eisenrohr vor dem
Geschäft am Herbert-von-Karajan-Platz gelegen, gedacht hatte sich dabei
niemand etwas. Freitagabend wurde er dann zum Einbruchswerkzeug. Die Täter
stellten den Rammbock direkt vor die Eingangstüre und fuhren mit Wucht
dagegen. Dadurch wurde der Türrahmen aus dem Schloss gedrückt und die
Scheibe in Tausende Scherben zertrümmert.
"Rasch an Beute wären sie aber nicht gekommen. Erstens hätten sie erst über den Rammbock ins Geschäft klettern müssen, und zweitens war sämtlicher Schmuck in Vitrinen versperrt. Auch die Auslage war vom Verkaufslokal aus nicht frei zugänglich und hätte aufgebrochen werden müssen", so Voggenberger. Aber dazu kam es ohnedies nicht, weil die Täter ohne ein einziges Schmuckstück flohen. "Zu dieser Uhrzeit waren noch viele Menschen unterwegs, außerdem war die Außensirene der Alarmanlage sehr laut."
Duo auf freiem Fuß
Das Fluchtfahrzeug - es war diese Woche
in Wien gestohlen worden - wurde kurz darauf sichergestellt, und bereits 20
Minuten nach dem Einbruch nahm eine Streife im Stadtteil Maxglan ein Pärchen
fest, einen 21-jährigen Wiener und ein 19-jähriges Mädchen aus Afghanistan,
das in Salzburg als Flüchtling lebt.
Der 21-Jährige wurde von einem Zeugen eindeutig wiedererkannt. Allerdings bestritten die beiden jeden Zusammenhang mit der Tat und am frühen Nachmittag wurde dies durch die Auswertung der Überwachungskamera bestätigt. "Es gibt Unterschiede bei der Jacke, einer hatte eine Haube auf", nannte Voggenberger zwei der Widersprüche. An der Kleidung der beiden wurden keinerlei Reste von Glasscherben gefunden, die bei den tatsächlichen Tätern sicher zu entdecken gewesen wären. Das Duo wird wieder entlassen. Und die Polizei versucht nun, bei ihren Ermittlungen anhand der sichergestellten Spuren weiterzukommen.