Pinzgau

Rettung aus Gletscherspalte

11.04.2015

Tourengeher (33, 60) waren nach 22 Stunden wohlauf.

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Seit Samstag elf Uhr zitterten Angehörige und Freunde um die Tourengeher Thomas Mansberger (33) aus St. Veit/Glan (Ktn.) und Edi M. (60) aus Passau (Bayern): Die Freunde waren aufs Große Wiesbachhorn bei Fusch im Pinzgau gestiegen. Als die Tourengeher auf 3.300 Meter abfahren wollten, brach der Schnee ein, sie stürzten in eine Gletscherspalte. „Glücklicherweise hatte mein Handy Empfang. Ich konnte sofort einen Notruf absetzen“, so Mansberger zu ÖSTERREICH (siehe auch Interview rechts). Trotzdem sollten die beiden Männer erst am Sonntag nach 22 Stunden gerettet werden. Die widrigen Wetterverhältnisse ließen davor weder einen Aufstieg der Bergretter noch die Bergung per Heli­kopter zu – wir berichteten.

Tourengeher nur müde und leicht unterkühlt
„Wir sind sehr erfahrene Alpinisten, hatten gerade diese schwierige Tour bis ins kleinste Detail geplant“, so Mansberger. Für die Rettung waren die besten Bergretter und Alpinpolizisten angefordert worden. Am Sonntag dann gegen neun Uhr konnten die Abgestürzten mit einem Seil und per Hubschrauber geborgen werden.

Spital. Die zwei Verunglückten kamen sofort ins Spital. „Eigentlich waren wir nur leicht unterkühlt. Ich hatte 33 Grad Körpertemperatur. Der Edi sogar noch 35 Grad. Nach ein paar Tees waren wir wiederhergestellt und konnten nach Hause“, sagte Mansberger.

"Hätten 2. Tag nicht überlebt"

ÖSTERREICH: Herzlichen Glückwunsch!
Thomas Mansberger:
Ja, ich bin sehr dankbar. Edi und ich feiern heute unseren zweiten Geburtstag.

ÖSTERREICH: Wie haben Sie den Absturz erlebt?
Mansberger:
Wir wussten sofort, was los ist, haben versucht, das Beste daraus zu machen. Wobei das nicht einfach ist, wenn man in acht Meter Tiefe auf einem A 4-großen Vorsprung in einer Gletscherspalte steht – unter sich einen 70-Meter-Abgrund.

ÖSTERREICH: Wie schlimm war das Warten?
Mansberger:
Als es dann immer länger dauerte, wurde es schon schlimm. Einen weiteren Tag hätten wir wahrscheinlich nicht überlebt. Aber wir haben immer gehofft.

ÖSTERREICH: Wollen Sie weiter Touren unternehmen?
Mansberger:
Klar. Ich könnte morgen schon wieder auf den Berg.

(kov)

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