Traktor-Überschlag
Rupert (17) rettete Papa das Leben
27.04.2009
Ein Reifenplatzer auf einem Steilhang wurde dem Wagrainer Bauer zum Verhängnis. Ohne das beherzte Eingreifen seines Sohnes wäre er tot .
„Ich habe es Krachen gehört, und auf einmal hat es den Papa mit dem Traktor zweimal überschlagen“, erzählt der sympathische Rupert Langegger (17) einen Tag nach dem schrecklichen Unfall: „Ich bin sofort hingelaufen, auf den fahrenden Traktor gesprungen und habe ihn gestoppt.“
Held des Tages
Der mutige Teenager ist seitdem der große Held
in der Pongauer Gemeinde Wagrain. Sein Vater Rupert Langegger sen. (57) war
am Samstag mit Düngarbeiten auf einem 45 Grad steilen Hang neben seinem
Bergbauernhof beschäftigt. Plötzlich platzte ein Reifen. Das tonnenschwere
Gefährt kippte seitwärts um und überschlug sich zweimal. Zu allem Unglück
landete der Traktor wieder auf den Rädern und rollte ungebremst auf einen
Abgrund zu. Der Bauer lag bewusstlos im Führerhaus. Ohne das beherzte
Eingreifen seines Sohnes wäre er in den sicheren Tod gestürzt. Der Bub rief
nach der Heldentat seine Mutter Marianne zu Hilfe. Diese alarmierte den
Rettungshubschrauber. Der Vater wurde vom 1.600 Meter hoch gelegenen Hof ins
Spital nach Schwarzach geflogen.
Bescheiden
Als ÖSTERREICH am Sonntag die Familie Langegger auf
dem Oberhöllensteinhof im Ortsteil Vorderkleinarl besuchte, war der tapfere
Junior gerade beim Reinigen und Reparieren des Traktors, in dem sein Vater
fast den Tod gefunden hätte: „Ich hab gewusst, ich muss sofort dem Papa
helfen“, sagt er bescheiden mit dreckverschmiertem Gesicht. Was alles
passieren hätte können, will er sich gar nicht ausmalen: „Hauptsache dem
Papa geht es wieder gut.“
Schlüsselbein-Bruch
Ein Stein vom Herzen ist auch Mutter
Marianne gefallen. Ihr sitzt der Schock aber noch tief in den Knochen: „Mein
Mann hat das Schlüsselbein gebrochen und viele Abschürfungen, aber sonst
geht es ihm den Umständen entsprechend.“
Für die Mutter ist ihr Sohn ganz klar ein Held. „Ohne den Rupert hätte das ganz schlimm ausgehen können“, flüstert sie leise. Rupert wird leicht rot im Gesicht: „Ah geh, Mamma, das kann man nicht so sagen.“