Salzburg

Jäger traf nur in das Schlafzimmer

08.10.2012


Ein Waidmann feuerte auf ein Reh. Doch der Jäger hatte falsches Zielwasser getankt.

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© Neumayer
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"Als ich gegen 23 Uhr ins Schlafzimmer gegangen bin, habe ich das Loch im Fenster und die Kugel in der Wand stecken sehen“, sagt Manfred W. (Name von der Redaktion geändert) aus Seekirchen zu ÖSTERREICH. „Ich habe dann sofort die Polizei gerufen.“

Der Vorfall hatte sich bereits vor mehr als einer Woche ereignet, scheint bisher aber in keinem Polizeibericht auf: „Die Erhebungen sind noch im Gange“, erklärt Polizeisprecher Michael Rausch dazu.

Bambi-Jagd
Fakt ist: Am Abend des 28. September war ein 55-jähriger Frühpensionist aus Seekirchen-Mödlham auf der Pirsch. Gegen 19.15 Uhr saß er auf einem Hochstand, als ein Rehkitz vor ihm auftauchte. Der Jäger feuerte, verfehlte das Tier aber. Dafür schlug die Kugel im nahen Haus des Ehepaares W. ein.

„Unfall“
Der Leiter der Gemeindejagd Johann Eder will „den Vorfall nicht dramatisieren“: „Das war ein Unfall, wie es ihn auch beim Radfahren oder Autofahren gibt. Es ist ein Sachschaden entstanden. Der wird bezahlt.“

Auch wenn die Jägerschaft den Waidmann in Schutz nimmt, drohen ihm ein Verfahren wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit und drei Monate Haft. Er selbst sagt: „Ich wollte nur auf das Kitz schießen.“

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