Hepatitis-Fälle
Salzburger Experten fordern verpflichtende Impfung
05.01.2008
Jetzt gibt es schon 15 Hepatitis-Fälle in Salzburg. Gesundheits-Experten fordern verpflichtende Hepatitis-Impfungen.
Nachdem in der Stadt Salzburg mittlerweile 15 Personen an Hepatitis-A erkrankt sind, gab das Marktamt am Samstag eine Verbraucherwarnung heraus. Diese betrifft die Kunden jenes Sparmarktes in der Paracelsusstraße, in dem ein infizierter Metzger gearbeitet hat (oe24.at berichtete). Es könne nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass die in dem Geschäft portionierten und verpackten, aber auch unverpackte Lebensmittel mit dem Krankheitserreger kontaminiert sind. Vor dem Verzehr dieser Lebensmittel wurde eindringlich gewarnt.
Experten fordern verpflichtende Impfung
Der Salzburger
Landes-Sanitätsdirektor König schlägt vor, dass verpflichtende
Hepatitis-Impfungen eingeführt werden sollen. Viele Menschen ließen sich
durch die hohen Kosten von 65 Euro pro Impfung abschrecken. Es seien aber
nur zwei Impfungen im Abstand von sechs bis 12 Monaten notwendig, dafür
bestehe dann ein jahrzehntelanger Schutz, so König.
Zahl der Fälle nimmt zu
Vergangenen Donnerstag sind 13
Gelbsucht-Fälle bekanntgeworden. Die Infektionen erfolgten laut
Landessanitätsdirektion durch sozial Kontakte mit dem Mitarbeiter in der
Fleischabteilung und durch den Einkauf von Lebensmitteln. Seit Bekanntwerden
der Krankheitsserie wurden Arztpraxen von verunsicherten Patienten gestürmt.
Die Mediziner, die mit weiteren Hepatitis-A-Erkrankungen rechnen, rieten zu
Impfungen und sorgfältiger Hygiene.
Lebensmittel entsorgen
Zudem erteilte das Marktamt allen Kunden
des Sparmarktes den eindringlichen Rat, alle Lebensmittel, die in dem
Betrieb zwischen Anfang November 2007 und 3. Jänner 2008 selber hergestellt,
portioniert oder dort verpackt worden sind, einschließlich der
ursprünglichen Verpackung (wie zum Beispiel das Einkaufssackerl) zu
entsorgen und sich anschließend die Hände zu waschen. Dasselbe gelte für
unverpackte Lebensmittel.
Auch Tiefkühlkost weg
Auf eingefrorene Lebensmittel sei
besonders zu achten, da hier der Erreger über mehrere Monate
ansteckungsfähig bleibt. Nur vollständiges Durcherhitzen auf eine
Kerntemperatur von mindestens 100 Grad töte den Virus ab. Zu den gefährdeten
Waren zählten insbesondere Lebensmittel aus der Fleisch- und
Feinkostabteilung sowie Obst, Gemüse, Brot- und Backwaren. Nach ihrer
Entsorgung sollten nicht nur die Hände, sondern auch die
Aufbewahrungsgegenstände wie Obst- und Gemüseschalen, Kühlschrankfächer und
dergleichen sorgfältig gereinigt werden.
Sparmarkt bleibt geschlossen
Das Geschäft in der
Paracelsusstraße wurde vorübergehend geschlossen, es soll voraussichtlich am
Montag, 14. Jänner, wieder geöffnet werden. Das Personal wurde bereits
geimpft. Nach Angaben des Salzburger Landessanitätsdirektors Christoph König
bricht die Krankheit innerhalb von 14 bis 60 Tagen aus. Es stellen sich
Fieber, Bauchschmerzen, Juckreiz und auch eine Gelbfärbung der Augen ein.
Grundsätzlich heilt Hepatitis-A aus. Der Betroffene bleibt lebenslang
dagegen immun.