Der 69-jährige Pilot ist mit dem Flugzeug abgestürzt.
Bei einem Absturz mit dem Segelflugzeug ist am Dienstagnachmittag im Salzburger Pinzgau ein 69 Jahre alter Pilot aus Saalfelden ums Leben gekommen. Der Segler mit Hilfsmotor war aus noch ungeklärter Ursache im Stubachtal in unwegsames Gelände abgestürzt. Das Wrack und die Leiche wurden erst heute, Mittwoch, mittags auf einer Seehöhe von rund 1.600 Metern gefunden.
Der Pinzgauer war am Dienstag kurz vor 12.00 Uhr vom Flugplatz Zell am See zu einem Föhnflug gestartet. Der Pilot flog bereits seit 1967 und galt als sehr erfahren. Da er am Dienstag aber nicht mehr zurückkam, nahm in den Abendstunden die Lebensgefährtin des Mannes mit dem Flugplatz Zell am See Verbindung auf. Die Erhebungen ergaben, dass das Segelflugzeug um ca. 15.00 Uhr zum letzten Mal gesehen worden war. Die Austrocontrol veranlasste daraufhin eine Handypeilung. Dabei stellte sich heraus, dass das Mobiltelefon zum letzten Mal im Bereich Stubachtal geortet worden war.
Bei Piloten beliebtes Gebiet
Dieses ist bei Segelfliegern wegen seiner besonderen Thermik sehr beliebt. Bei Föhn bilden sich spezielle Wolken, die einen Aufstieg in sehr großen Höhen ermöglichen. Und genau einen solchen strebte der 69-Jährige offenbar mit einem sogenannten Leistungsflug an: Dabei ist ein großer Höhengewinn Voraussetzung, um eine Auszeichnung (3. Diamant) zu erreichen. Diese Flüge werden mit einem Flugdatenschreiber aufgezeichnet.
Wegen der Dunkelheit wurde am Dienstag keine Suche mehr durchgeführt sondern erst am Mittwoch in der Früh damit begonnen. Diese gestaltete sich als recht schwierig, weil das fragliche Gebiet einen Radius von rund 30 Kilometern hatte, so Polizei-Sprecher Anton Schentz. Der Ortsstellenleiter der Bergrettung, Franz Waltl, schätzte das Areal auf rund 80 Quadratkilometer. Er und ein Kollege fuhren seit der Früh die Forstwege des Stubachtales ab, konnten aber vom Flugzeug nichts entdecken.
Gleichzeitig wurde das Tal auch mit Hubschraubern abgeflogen. Um 11.45 Uhr wurden vom Helikopter des Innenministeriums aus die Reste des Segelflugzeuges in einer Seehöhe von rund 1.600 Metern in unwegsamem Gelände in der sogenannten Geierwand entdeckt, so Schentz. Die Kanzel des Flugzeuges hatte sich in einer Baumkrone verfangen, ein Flügel war abgebrochen. Einsatzkräfte sind anschließend zur Absturzstelle abgestiegen. Rund 150 Meter vom Wrack entfernt fanden sie die Leiche des 69-jährigen Piloten aus Saalfelden.
Am Nachmittag suchten Beamte des Landeskriminalamtes die Unfallstelle auf und begannen mit den Ermittlungen. Experten der Unfalluntersuchungsstelle des Verkehrsministeriums waren dieses Mal überraschend nicht an Ort und Stelle. Über die Ursache des Absturzes lagen zunächst keine Hinweise vor. Die Leiche konnte am Mittwoch wegen der schlechten Witterung nicht mehr ins Tal geflogen werden.