In aufgeheizter Stimmung einiger Anti-Kanzler-Demonstranten verloren Salzburger Polizisten die Nerven.
Salzburg. Mike Vogl ist ein Reporter-Haudegen – vom Balkankrieg bis zu Großdemos hat der oe24.TV-Mitarbeiter alles mitgemacht. „Aber so etwas ist mir noch nie passiert – und das in meiner Heimatstadt“, so der Salzburger zu ÖSTERREICH. „So etwas“ – das war ein eher rustikales Vorgehen dreier junger Polizisten in der Salzburger City.
Vogl filmte, wie Kanzler Sebastian Kurz Freitagnachmittag das Mozart-Kino besuchte. Aufgeheizt war die Stimmung, weil Corona-Leugner „Kurz muss weg“ skandierten. „Ich habe gefilmt, plötzlich wurde ich von hinten angerempelt – das waren eben die drei Polizisten.“ Als Vogl sagte: „Lasst mich hier arbeiten“, ging es schnell: „Man hat versucht, mir die Hände hinten zusammenzubinden. Als das nicht ging, wurde ich gegen eine Glasscheibe gedrückt. Ich hatte arge Striemen an der Hand.“
In Handschellen ging’s in den Polizeibus, mit Blaulicht ins Wachzimmer Rathaus, wo Vogl eine Anzeige wegen „aggressiven Verhaltens“ bekam: Bis zu 500 Euro Verwaltungsstrafe – oder eine Woche Haft.
Kein Bericht. In der LPD Salzburg konnte man Freitagabend nicht sagen, worin Vogls Aggressivität konkret bestanden hat: „Wir haben noch keinen Bericht.“