Skandal in Salzburg: Club-Gäste einer einschlägig bekannten Salzburger Disco kamen in Nazi-Uniformen.
Österreich kommt nicht zur Ruhe: Nach den Skandalen um den Auschwitz-Sager von Schülern und Anschlägen auf Besucher des ehemaligen KZ Ebensee sind jetzt Fotos aufgetaucht, die eine Salzburger Disco in arge Bedrängnis bringen.
Die Diskothek Cave Club in Salzburg Stadt ist seit Jahren Treffpunkt für Rechtsradikale. Neu aufgetauchte Fotos belegen, dass Gäste zu einschlägigen Veranstaltungen in Nazi-Kostümen kamen.
Eine Frau trug beispielsweise exakt jene Kleidung , die beim "Bund Deutscher Mädel" (BDM) während der Nazizeit getragen wurde.
Vorbestrafter Neonazi als Türsteher
Unter den Gästen war
auch ein 25-jähriger Österreicher, der in Deutschland bereits wegen
nationalsozialistischer Wiederbetätigung verurteilt wurde und vorbestraft
ist. Im Cave Club arbeitete er mehrmals als Türsteher - an einem Abend trug
er eine Uniform, die jener der SS stark ähnelt. Das bayerische
Innenministerium bezeichnet den Mann wörtlich als "Neonazi".
Man sieht bei den Kostümern der Gäste immer wieder das Eiserne Kreuz, ein militärisches "Ehrenzeichen", das vor allem von Nazis verwendet wurde und wird. Auch das Kruckenkreuz taucht auf, das während des Austrofaschismus die Herrschaft des Ständestaates symbolisierte. Und dann ist noch die "Schwarze Sonne" in Verwendung, ein Symbol, das zur Esoterik und Mystik der SS gehört und auch in tibetisch-buddhistischen Kreisen Verwendung findet. Dazu kommen SS-Totenköpfe und weitere Abzeichen.
Rechtslastige Bands
Bei der Veranstaltungsreihe "Overdose"
sowie bei einem Festival namens "Rauhnacht" traten immer wieder
rechtslastige Bands auf.
Bislang keine Anzeige
Der Salzburger Staatsanwaltschaft liegt
noch keine Anzeige vor. Das Landesamt für Verfassungsschutz und
Terrorismusbekämpfung wollte aus "kriminaltaktischen Gründen" den aktuellen
Stand der Ermittlungsarbeit nicht preisgeben. Nur soviel: Das LVT habe in
Salzburg mehrere Lokale mit musikalischen Veranstaltungen unter Beobachtung,
wo Vorfälle "im rechtsextremen Bereich stattfinden".