Die Exekutive bereitet sich seit Monaten auf die WM und allfällige Bedrohungen vor.
Rund 600 Athletinnen und Athleten aus 70 Nationen, Staatsgäste und prominente Besucher, bei jedem Rennen bis zu 15.000 Zuseherinnen und Zuseher allein im Zielstadion: Eine Ski-WM steht - wie andere Sportgroßveranstaltungen - immer auch potenziell im Fokus bestimmter Gruppen. Die Polizei verspricht dennoch größtmögliche Sicherheit. "Über Details sprechen wir aus einsatztaktischen Gründen aber nur ungern", sagte der Salzburger Landespolizeidirektor Bernhard Rausch zur APA.
Die Exekutive bereite sich seit Monaten auf die WM und allfällige Szenarien vor - von Terror bis zu Blockaden durch Klimaaktivisten. "Das ist aber bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele nicht anders", betonte Rausch. Im Moment gelte in Österreich eine hohe abstrakte Gefährdungslage hinsichtlich terroristischer Bedrohung. "Fakt ist aber, dass es keine Hinweise auf konkrete Vorgänge gegen diese Sportveranstaltung gibt. Je näher die WM rückt, desto intensiver werden aber auch unsere Abklärungen und Erhebungen."
Von einer Hochrisiko-Veranstaltung will Rausch nicht sprechen. "Aber es gibt natürlich einen erhöhten Fokus auf den Event, weil Sportler und Gäste aus der ganzen Welt vertreten sein werden." Welche prominenten Besucher oder Staatsgäste kommen, entscheide sich dabei oft sehr kurzfristig. "Wer kommt? Dazu wissen wir aktuell noch nicht viel." Selbst wer das offizielle Österreich vertreten wird, sei noch offen und hänge vom Zeitpunkt der Bildung einer neuen Bundesregierung ab.
Personaleinsatz wird der Lage angepasst
Mindestens 300 Polizistinnen und Polizisten sollen während der WM im Einsatz stehen, hat Innenminister Gerhard Karner im Frühjahr kommuniziert. Zahlen, die der Salzburger Landespolizeidirektor zwar nicht in Abrede stellt, aber auch nicht weiter kommentieren will: "Wie viele Beamte tatsächlich im Einsatz sein werden, wird immer der Lage angepasst. Und je nach Bedarf können auch Einsatzeinheiten aus anderen Bundesländern beigezogen werden."
Die Fäden laufen in einem Einsatzraum in der Landespolizeidirektion in Salzburg zusammen, auch in Hinterglemm gibt es direkt beim Zielstadion einen Stabsraum. "Bilder von der Strecke, vom Zielstadion und den Veranstaltungen werden live nach Salzburg übertragen", erklärte Rausch. Dabei kämen auch Drohnen und modernste Technik zum Einsatz, die jederzeit einen Lageüberblick gewährleisten. "Daneben sind auch zivile Kollegen im Einsatz, die sich unter die Fans mischen und berichten, was sich abspielt."
Grundsätzlich sei für das Verkehrskonzept und das Konzept für die interne Sicherheit der Veranstalter verantwortlich - etwa wenn es um Zugänge, Einlasskontrollen oder Fluchtwege im Zielstadion geht. "Die Polizei wird aber am Gelände präsent sein. Beamte können dann etwa bei Meinungsverschiedenheiten rasch kalmierend eingreifen", sagt Rausch. Die Herausforderung sei, das richtige Gleichgewicht zwischen zu viel und zu wenig Polizeipräsenz zu finden. "Eine gewisse Sichtbarkeit der Polizei trägt zur Beruhigung bei, schwer bewaffnete Beamte an den Eingängen können Menschen aber auch verunsichern."
Ski-Fans "gesittete Leute"
Rausch geht davon aus, dass die Ski-Fans nicht per se für Probleme sorgen werden. "Das sind im Regelfall gesittete Leute, die wegen des Sports kommen. Aber wie überall, wenn etwa zu viel Alkohol im Spiel ist, kann es Zwischenfälle geben. Aber die erwarten wir eher am späteren Abend in den Fanmeilen, nicht am Vormittag im Stadion." Übrigens könne auch jede einzelne Zuseherin und jeder einzelne Zuseher zu einer sicheren Veranstaltung beitragen: "Aufmerksam sein, aber nicht hysterisch, sich an die Anweisungen der Ordner oder der Polizei halten, die Fluchtwege freihalten", empfiehlt Rausch.