Die Schau zeigt Parallelen zur Gegenwart: Schon Ende der Vierzigerjahre gab es einen Streit zwischen Architekten und Denkmalpflegern.
Der Luftangriff kam am 16. Oktober 1944 kurz vor Mittag.
Nach
zahlreichen Fehlalarmen waren viele Salzburger nicht mehr in die
Luftschutzkeller gegangen. 245 Menschen starben, und der barocke Dom, neben
der Festung das Wahrzeichen der Stadt, war schwer beschädigt.
1946 begann der Wiederaufbau der zerstörten Kuppel: „Gerade in dieser frühen Zeit war die Bereitschaft der Menschen, für den Bau etwas zu tun, sehr groß“, sagt Peter Keller, Leiter des Dommuseums und Organisator der Ausstellung „Ins Herz getroffen“, die morgen eröffnet wird.
„Schiefe Kuppel“
Viele Salzburger arbeiteten am
Wiederaufbau mit oder spendeten Geld und Baumaterial. Die Einigkeit währte
aber nur kurz: 1949 brach ein heftiger Streit um die „schiefe Kuppel von
Salzburg“ aus.
Architekt Karl Holey war einer Auflage der Feuerwehr gefolgt und hatte in die neue Kuppel eine Feuertreppe integriert. Deswegen wurde eine Seite der Kuppel um 1,25 Meter breiter. Denkmalpfleger sahen ein Sakrileg, die Zahl der Spenden ging drastisch zurück.
Langer Streit
Wegen Geldmangels und aufgrund des Streits ging
beim Wiederaufbau des Doms jahrelang nichts weiter – ein Vergleich mit der
gescheiterten Neugestaltung des Residenzplatzes drängt sich auf. Erst 1954
begann die Restaurierung des Innenraums. Die Ausstellung zeigt
beeindruckende Bilder und Interviews mit noch lebenden Zeitzeugen, die unter
schwierigsten Bedingungen arbeiten mussten.