Im Einkaufszentrum Europark in Salzburg entführte die Frau das Baby. Nach einer aufwendigen Suchaktion konnte das Baby am Nachmittag in Bayern gefunden worden.
Happy End wenige Stunden nach der Entführung eines drei Monate alten Mädchens aus dem Einkaufszentrum Europark in der Stadt Salzburg: Die Entführerin wurde am Nachmittag im benachbarten Bayern, und zwar in Reit im Winkl im Chiemgau, gefasst. Das Baby ist wohlauf, bestätigte ein Mitarbeiter des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim. Bei der mutmaßlichen Täterin handelt es sich um eine Tirolerin.
Zuvor entführte die Frau in einem Salzburger Einkaufszentrum das Baby einer 34-jährigen Salzburgerin. Die Mutter war mit ihrem zweijährigen Kind und dem Baby im Europark shoppen, als sie im Erdgeschoß in einem Bekleidungsgeschäft von der etwa 30 bis 35 Jahre alten Frau angesprochen wurde. Sie habe vor vier Wochen in Tirol selbst ein Baby entbunden, die Geburt sei drei Wochen nach dem errechneten Termin erfolgt und sehr schwierig gewesen, gab Einsatzleiter Josef Holzberger vom Landeskriminalamt die Worte der mutmaßlichen Entführerin wieder.
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Danach fuhr die Mutter in den ersten Stock und stieß dort erneut auf diese Frau. Sie probierte dann mehrere Bekleidungsgegenstände. Durch einen Schlitz des Vorhangs bemerkte sie, wie das Fahrgestell, auf dem der Kindersitz angebracht war, wackelte, dachte sich aber nichts dabei. Als sie dann wieder aus der Kabine kam, war das Mädchen verschwunden. Die geschockte 34-Jährige verständigte zunächst das Verkaufspersonal, das beim Center-Management Alarm schlug, und dieses informierte die Polizei und setzte einen Alarm-Plan in Gang.
Grosse Tragetasche
Ein Bild aus einer Überwachungskamera zeigt
die mutmaßliche Entführerin, wie sie eine große Tragetasche in einem
Einkaufswagen Richtung Tiefgarage schiebt, und auf dieser Tasche befindet
sich eine weiße Windel. Deshalb nimmt die Polizei auch an, dass sie das
Einkaufszentrum über die Tiefgarage verlassen hatte.
Die Besucher des Europarks wurden aufgefordert, den Europark zu verlassen, wobei nur mehr ein Ausgang und eine Garagenausfahrt offen waren, damit die Polizei jeden beim Verlassen genau kontrollieren konnte. Drinnen suchten Beamte und eine Suchhundestaffel sämtliche Winkel der großen Shopping-Mall ab, vom Baby fehlte aber jeder Spur. Danach nahmen sich die Ermittler noch genügend Zeit, um alle vorhandenen Spuren, etwa DNA, zu suchen und zu sichern. Alleine im und um den Europark waren 70 Uniformierte und 25 Beamte in Zivil im Einsatz, die Fahndung wurde aber auf ganz Österreich und Bayern ausgeweitet. Gegen 13.30 Uhr, also über dreieinhalb Stunden nach dem Vorfall, wurde das Einkaufszentrum wieder geöffnet.
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© Mike Vogl - Pressefoto Neumayr
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Die Mutter des Babys war schwer geschockt, konnte der Polizei aber laut Holzberger dennoch hilfreiche Hinweise geben. Sie wurde vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut. Der angebliche Südländer, der in ersten Meldungen als möglicher Mittäter genannt wurde, dürfte mit der Entführung nichts zu tun haben. Die angebliche Täterin hat sich laut Zeugen schon längere Zeit im Bekleidungsgeschäft aufgehalten und sich dort offenbar mehr für Babys als für Textilien interessiert.
Entführerin gefasst
Die Frau wurde im Zuge der Fahndung von
der bayerischen Polizei angehalten und anhand der übermittelten Fotos als
mutmaßliche Täterin identifiziert. Sie stammt laut Pressestelle des
Salzburger Landespolizeikommandos aus Tirol, ist 32 Jahre alt und lenkte
einen Wagen mit Tiroler Kennzeichen. Ob es sich bei dem Baby im Auto um das
entführte Kind handelt, sei zwar noch nicht zu hundert Prozent abgeklärt,
die Polizei geht aber davon aus. Die Eltern seien überglücklich, sagte Josef
Holzberger vom Landeskriminalamt Salzburg.
Rund 3.000 Kunden im Einkaufszentrum
Laut Center-Manager
Christoph Andexlinger befanden sich zum Zeitpunkt der Entführung 2.000 bis
3.000 Kunden im Einkaufszentrum. Für derartige Vorfälle gebe es keine
Krisenpläne, Teile von ähnlichen Alarm-Plänen habe man hier aber umsetzen
können. Sowohl Polizei als auch Center-Management lobten gegenseitig die
gute und rasche Zusammenarbeit.