Berlin

Tätowierer gesteht Mord an Raoul

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Der grausame Mord an dem 31-jährigem Halleiner ist somit geklärt

Der spektakuläre Mord an einem Salzburger Tätowierer in Berlin vor zwei Wochen ist nach Einschätzung der Polizei geklärt. Die Leiche des 31-jährigen Raoul S. aus Hallein ist in etlichen Einzelteilen in der Spree und in einem See entdeckt worden. Ein anderer Tätowierer habe die grausame Tat gestanden, sagten Oberstaatsanwalt Michael von Hagen und die Leiterin der Mordkommission, Jutta Porzucek, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Berlin. Der mutmaßliche Täter soll ein 29-jähriger Mann aus New York sein - er nennt sich James B. Grund für die Tat in der Wohnung der Freundin des Tatverdächtigen war ein Streit unter Betrunkenen. Auch die Freundin von James B. wurde festgenommen.

Todesursache: "Massive Gewalt"
Der Mord hat sich laut Polizei in der Nacht auf den 6. Juli in der Wohnung im Berliner Stadtteil Köpenick ereignet. Todesursache sei "massive Gewalt" gegen den Kopf gewesen. Offenbar seien die beiden Männer nach einem Trinkgelage mit Fäusten aufeinander losgegangen, sagte Porzucek. "Die Leiche wurde danach in Einzelteile zerstückelt, um möglichst unauffällig den Leichnam zu beseitigen", so der Oberstaatsanwalt. "Es gibt Anhaltspunkte, dass der Leichnam zersägt wurde." Ob das mit einer Kettensäge geschah, wie von Medien vermutet wurde, sei völlig unklar. Derzeit werde von Fachleuten überprüft, welches Werkzeug benutzt wurde.

Die 8. Mordkommission in Berlin hat den Amerikaner aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung ausgeforscht. Die Ermittler hatten den Tätowierer am gestrigen Dienstag aus dessen Wohnung im Berliner Stadtteil Oberschöneweide zunächst zu einer Zeugeneinvernahme abgeholt. "Er hat aber gestern gestanden, den 31-Jährigen im Streit niedergeschlagen zu haben, wobei dieser tödliche Verletzungen erlitten habe", ist auf der Homepage der Polizei Berlin zu lesen.

War das Motiv Eifersucht?
Ein Ermittler aus Berlin erklärte, dass in der Wohnung in Köpenick Blutspuren des Opfers gefunden wurden. "Warum es zu dem Streit kam, wissen wir noch nicht genau. Der Verdächtige hat noch nicht alles erzählt." Ob das Motiv Eifersucht war, darüber könne man nur spekulieren, sagte der Polizist. Es gebe derzeit keine Hinweise auf Verbindungen zur Rocker- oder Drogenszene.  Eine Säge, mit der die Leiche offenbar zerstückelt wurde, sei noch nicht sichergestellt worden, sagte der Ermittler.

Den ersten Leichenfund machte am 7. Juli ein Fischer. Teile des stark tätowierten Körpers tauchten an jenem Donnerstag an der Tabbertstraße 13 und am darauffolgenden Tag an der Edisonstraße 1 in der Spree in Berlin auf, und zwar jeweils bei der Treskowbrücke in Oberschöneweide. Die zerstückelten Überreste waren in zwei schwarzen Rollkoffern und in Plastiksäcken verstaut. Den Kopf des Toten fand am Dienstag, 12. Juli, eine Spaziergängerin am Ufer des Schäfersees in Berlin-Reinickendorf. Der Kopf steckte in einem blauen Müllsack.

Raoul S. war vor rund sechs Monaten nach Berlin-Pankow gezogen, um in Tattoo-Studios zu arbeiten. Er stammt aus Hallein in Salzburg, wo er die Höhere Technische Lehranstalt (HTL) für Bildhauerei absolviert hatte.

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