Am Freitag feierten Bauarbeiter gemeinsam mit Politikern die Durchschlagsfeier der zweiten Röhre des Tauerntunnels.
Das letzte Nadelöhr zwischen dem Norden und Süden soll im Juni 2011 der Vergangenheit angehören. Die Durchschlagsfeier für die zweite Röhre des Tauerntunnels auf der Tauernautobahn (A10) wurde am Freitagnachmittag im Beisein von Infrastrukturminister Werner Faymann (S) und Salzburgs Landeshauptfrau (S) feierlich begangen. Der Durchschlag für die 6,5 Kilometer lange Röhre erfolgte nach rund 22 Monaten Vortriebszeit für diese wichtige Verkehrsverbindung.
Fertigstellung im Juni 2010
Für staugeplagte Autoreisende heißt
es allerdings noch weiter warten, denn die geplante Fertigstellung der
Röhre erfolgt erst im Juni 2010 - und für den Verkehr wird die
Tauernautobahn erst im Juni 2011 mit zwei Tunnel zur Verfügung stehen. Zuvor
wird nämlich die alte Röhre renoviert. Die Gesamtkosten betragen netto rund
221 Mio. Euro. Die Finanzierung erfolgt aus den Einnahmen der Asfinag aus
Maut, Vignette und Lkw Road Pricing.
"Der Bau der 2. Tunnelröhren durch Tauern und Katschberg ist nicht nur ein Meilenstein im Österreichischen hochrangigen Straßenbau, sondern auch für den europäischen Nord-Süd-Verkehr von enormer Bedeutung. Gerade die Staus am vergangenen Wochenende haben gezeigt, wie wichtig die Beseitigung dieses letzten Nadelöhrs auf der Tauern Autobahn für die künftige Verkehrsbewältigung ist", sagte Faymann. Die zweite Röhre sei auch ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, denn einröhrige Tunnel seien eine Gefahrenquelle.
Katastrophe
Die Katastrophe im Tauerntunnel vom 29. Mai 1999 habe
einen nachhaltigen Umdenkprozess hinsichtlich Verkehrssicherheit in
Straßentunnels in Österreich und in ganz Europa ausgelöst, unterstrich
Burgstaller. Sie sei überzeugt davon, dass nach der Fertigstellung die
kilometerlangen Staus endlich der Vergangenheit angehörten. Das bedeutet in
erster Linie Zeitersparnis und eine große Erleichterung für jene, die
regelmäßig auf dieser Strecke unterwegs seien - die Pendler aber auch die
Fahrzeuge der Salzburger Unternehmen auf beiden Seiten des Tunnels, sagte
die Landeshauptfrau.
Beide Tauerntunnelröhren werden dem modernsten Stand der Technik entsprechend ausgerüstet und verfügen in Zukunft über: 28 Querschläge zwischen den beiden Tunnelröhre, drei davon für Lkw befahrbare, sieben für Einsatzfahrzeuge und weitere 18 begehbare Querschläge. Das Ausbruchmaterial des Tauerntunnels von insgesamt rd. 933.000 Kubikmeter wird großteils wiederverwertet, so etwa für die Einschüttung von Einhausungen und die Errichtung von Lärmschutzdämmen sowie die Neuerrichtung der Raststation im Nahbereich des Nordportals.