Drei deutsche Wanderer gerieten in Alpen-Schneetreiben; Einer musste sich entscheiden, wen er rettet. Der Zurückgelassene erfror vor der Hütte.
Sie waren im Steinernen Meer unterwegs, als sie auf einmal von starkem Schneefall überrascht wurden. Die Männer waren trotz heftigen Schneefalls in über 2.000 Meter Seehöhe unterwegs. Zwei der Wanderer, einer schon stark erschöpft und nicht mehr ansprechbar, erreichten am Abend das Ingolstädterhaus. Der dritte Wanderer blieb zirka 500 Meter von der Hütte entfernt liegen. Als er von der Bergrettung gefunden wurde, war er bereits stark zugeschneit und tot.
Dreistündige Bergtour
Die 30 bis 36 Jahre alten Deutschen aus Amberg (Bayern) waren vom Riemannhaus (2.177 Meter) zur Ingolstädter Hütte aufgebrochen. Die Tour dauert bei normalen Bedingungen etwa drei Stunden. Im starken Schneetreiben und tiefen Schnee kamen sie nur sehr langsam voran.
Dramatische Entscheidung
Rund 500 Meter vor dem Ziel brach
einer von ihnen zusammen. Auch ein zweiter konnte nicht mehr weiter. Der
Dritte war noch bei guter Verfassung, er konnte einen der Kameraden bis zur
Hütte schleppen, den anderen musste er im Schnee zurücklassen.
Erfrierungen und Tod
Gegen 21.00 Uhr trafen die zwei Männer bei
der Hütte im Steinernen Meer ein, der Schwächere war aber schon nicht mehr
ansprechbar. Das Hüttenpersonal alarmierte sofort die Bergrettung, die sich
gleich auf die Suche nach dem dritten Deutschen machte. Dieser wurde bald
gefunden, obwohl er schon zugeschneit war. Der dritte Mann war bereits tot.
Die Bergretter brachten die Leiche noch in der Nacht ins Tal. Einer der
Überlebenden wurde am Mittwoch mit starken Erfrierungen ins
Landeskrankenhaus Salzburg geflogen.
Das Wandern am Steinernen Meer gilt unter Bergleuten als nicht ungefährlich: Auf einer Website für Bergsteiger steht eine ausdrückliche Wetterwarnung geschrieben: Bei Wetterstürzen und undurchsichtigem Wetter ist bei allen Touren die größte Vorsicht geboten, da sich das Zurechtfinden dann als äußerst schwierig gestaltet. Außerdem ist zu beachten, dass es im Steinernen Meer außer den Steigen Funtensee - Riemanshaus, Riemanshaus - Ingolstädter Haus, Funtensee - Wei�bachlscharte - Peter Wichentaler Hütte keine angelegten Wege gibt, sondern nur mit Steindauben und Farbflecken bezeichneten Pfade.
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