Salzburg in Angst
Wilder Bär attackiert Landwirt
26.09.2014Nach dem Angriff zog der Bär weiter, sein Opfer kam leicht verletzt davon.
„So etwas hat es in Österreich noch nie gegeben“, sagen die Experten. Der Angriff ereignete sich bereits am Dienstag am Schwarzenberg bei Thomatal im Salzburger Lungau.
Bärenopfer Fritz J. (70), Landwirt und Jäger, schilderte später den Angriff so: „Ich habe bemerkt, dass bei meinen Tieren auf der Alm Unruhe herrscht. Ich bin nachschauen gegangen, und dann ist der ausgewachsene Bär vor mit gestanden.“
"Ich bin ganz langsam zurückgegangen"
Fritz J. stolperte beim Zurückgehen, stürzte zu Boden und verletzte sich dabei leicht: „Ich habe mich wieder aufgesetzt. In diesem Augenblick hat mir der Bär einen Hieb auf die Wange
versetzt. Ich bin wieder zu Boden gegangen und war leicht benommen.
Der Bär verlor das Interesse und machte sich davon. Fritz J. erlitt am Kopf eine Platzwunde: „Ins Krankenhaus bin ich aber nicht.“
Alles wahr
Die Polizei: „Er hat uns keinen Bären aufgebunden. Die Geschichte stimmt.“ Landesveterinär Josef Schöchl: „Der Mann muss Nerven wie Drahtseile gehabt haben. Er ist nicht davongelaufen, was auch falsch gewesen wäre.“
Ein mulmiges Gefühl bleibt trotzdem. Nachbar Josef Rieder (72): „Ich sehe da schon eine Gefahr. Da oben spielen auch Kinder.“ Bürgermeister Valentin König ist eher gelassen: „Früher waren die Bären heimisch bei uns. Jetzt schaut nur noch alle Jahre einer vorbei.“ Jetzt überlegen Jäger und Behörden, ob der Problembär abgeschossen wird. Bären sind in Österreich geschützt. Mittlerweile ist der Bär weitergezogen. Durch DNA-Analysen soll seine Herkunft geklärt werden.
‚Bärenanwalt‘ Georg Rauer: „Er hat sich richtig verhalten.“
Rauer glaubt, dass der Bär aus Kärnten zugewandert ist. Zum richtigen Verhalten bei einer Begegnung: „Ruhig bleiben und sich langsam zurückziehen. In der Regel macht sich der Bär aus dem Staub.“ Greift er aber an: „Auf den Boden legen, die Hände in den Nacken legen und tot stellen. So stellen Sie keine Gefahr für ihn dar.“
Eine Attacke wie diese ist ihm bislang nicht bekannt: „Es hat nur Scheinangriffe gegeben. Dabei läuft ein Bär auf einen Menschen zu, dreht dann aber wieder ab.“ Nun wurde ein Info-Telefon eingerichtet: 0647465 41.