Staatsanwaltschaft Salzburg ortet Anfangsverdacht etwa wegen betrügerischer Krida.
Szbg. Die Insolvenz des Salzburger Heizungsherstellers Windhager könnte ein strafrechtliches Nachspiel haben. Wie die "Salzburger Nachrichten" am Donnerstag berichteten, wurden von der Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen zwei ehemalige Geschäftsführer eingeleitet. Es bestehe ein Anfangsverdacht wegen des Verdachts der betrügerischen Krida, der grob fahrlässigen Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen und des Betrugs, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Salzburg.
Die Ermittlungen stünden allerdings noch am Anfang. Ein Sachverständiger sei mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt worden. Überraschend kämen die Ermittlungen laut Zeitung aber nicht: Bei Großinsolvenzen mit hohem Schaden für die Gläubiger sei es üblich, dass auch die strafrechtliche Schuldfrage gestellt werde.
Windhager hatte im Jänner 2024 Insolvenz angemeldet und im Vorjahr für die größte Firmenpleite im Bundesland Salzburg gesorgt. Die Gläubigerschutzverbände bezifferten die Passiva bei Eröffnung des Insolvenzverfahrens mit über 86 Mio. Euro, die Zahl der Gläubiger mit rund 500. Ende Februar 2024 wurde der Heizungshersteller durch die Muttergesellschaft des Wasseraufbereiters BWT übernommen. 90 von 440 Stellen wurden abgebaut. Das nahezu fertiggestellte neue Windhager-Werk für Wärmepumpen samt Logistikzentrum in Pinsdorf (Bezirk Gmunden) ging an die Welser Immobiliengruppe Meir. Anfang April 2025 findet am Landesgericht Salzburg noch die Schlusstagsatzung zu einer der Windhager-Hauptgesellschaften statt.