Ein Wirt zündete in seinem Lokal einen Gast an und bekam die Rechnung vom Gericht.
Da schläft ein Gast volltrunken in seinem Stammlokal am Tresen ein, doch den wahren Blackout hat der Wirt. Passiert im Beisl Dartort in St. Johann am Morgen des 16. Februar um kurz nach 8 Uhr. Es ist der Moment, als Jung-Gastronom Jakob S. (24) aus Schwarzach ein bis zwei Stamperl hochprozentigen Rum über den Kopf seines schlafenden Freundes (34) kippte und ihn vor Zeugen mit einem Feuerzeug anzündete.
Der Wirt versuchte
Zeugen zu beeinflussen
Immerhin: Als die Haare des Opfers in einer Stichflamme aufgehen, kommt der ebenfalls betrunkene Wirt wieder zu sich. Er löscht das Feuer, bringt den Verletzten mit einem Taxi ins Spital. Doch dann begeht er seine nächste Dummheit. Er beeinflusst die Zeugen, behauptet bei der Polizei, der Rauschige habe sich mit einer brennenden Zigarette selbst angezündet.
Wegen absichtlich schwerer Körperverletzung und falscher Beweisaussage musste sich Jakob S. deshalb am Freitag in Salzburg vor Gericht verantworten: „Ich habe hundert Mal nachgedacht, aber ich weiß nicht, warum ich das gemacht habe“, sagte der angeklagte Wirt.
Das Opfer selbst konnte sich an den Vorfall nicht mehr erinnern. Der 34-Jährige hatte Verbrennungen 1. und 2. Grades erlitten, aber keine bleibenden Schäden davon getragen. Schon vor dem Prozess hatte ihm der Wirt 3.000 Euro Schmerzensgeld bezahlt.
Das nicht rechtskräftige Urteil: ein Jahr bedingte Haft. Für den Wirt, der durch die Tat sein Lokal und einen guten Freund verloren hat, gilt die Unschuldsvermutung.