Schneebretter ging auf dem Seekarspitz ab - Suchaktion.
Zwei Lawinenabgänge im Salzburger Skigebiet von Obertauern abseits der Pisten haben Dienstag gegen Mittag Dutzende Bergretter, Alpinpolizisten, vier Suchhunde und zwei Hubschrauber auf Trab gehalten. Die zwei betroffenen Hänge am Seekarspitz wurden nach Verschütteten sondiert. Nach rund drei Stunden wurde Entwarnung gegeben: Es befand sich niemand unter den Lawinen, hieß es seitens der Polizei.
Die Einsatzkräfte wurden per internationalem Notruf um 11.40 Uhr von dem ersten Lawinenabgang am Südhang des Seekarspitz nahe der Bergstation der Panoramabahn alarmiert. Laut Bergrettungssprecherin Maria Riedler handelte es sich um eine größere Lawine, sie war rund 200 Meter lang und rund 50 Meter breit. Vermutet wurde, dass Variantenfahrer das Schneebrett ausgelöst, den Notruf gesetzt und dann weitergefahren waren.
Zweite Lawine
Die zweite Lawine, die sich etwa eine Viertelstunde später am Osthang gelöst hatte, war mit 100 Metern Länge und 30 Metern Breite etwas kleiner als die erste. Das Schneebrett war laut Riedler im Bereich des Sommeraufstieges zum Seekarspitz abgegangen. Da eine Aufstiegsspur gesichtet wurde, suchten die Einsatzkräfte auch diesen Bereich ab. Ein Polizeihubschrauber habe sich zudem einen Überblick von der Luft aus gemacht, schilderte Polizei-Sprecher Ortwin Lamprecht.
Vier Lawinen an einem Tag
Der Ortsstellenleiter der Bergrettung Obertauern, Andreas Fasswald, appellierte an alle Skitourengeher und Freerider, die Auslösung von Lawinen den Bergbahnen und der Polizei sofort zu melden. Wenn klar sei, dass keine Personen verschüttet worden sind, würden die Rettungskräfte nicht mehr aktiviert. In Obertauern sind laut Fasswald heute schon vier Lawinen abgegangen. Freerider fuhren über Schneewechten und Mulden, dabei könnten Schneebretter ausgelöst werden. Die Flugrettung habe auch Selbstauslösungen beobachtet.
In inneralpinen Regionen herrschte in Salzburg am Dienstag dem Lawinenwarndienst zufolge Gefahrenstufe zwei (mäßig). Allerdings wurde angemerkt, dass die Schneebrettgefahr in höheren Lagen oft Stufe drei (erheblich) durch frische und ältere Triebschneeablagerungen erreicht.