Außenministerium
Zwei Salzburger im Süden Tunesiens vermisst
06.03.2008
Zwei österreichische Touristen aus Salzburg werden seit Mitte Februar in Tunesien vermisst.
Im Fall der beiden in Tunesien vermissten Halleiner gaben sich am Freitagnachmittag Angehörige des Paares bei einer Pressekonferenz in Salzburg zuversichtlich, dass sie wieder heil nach Hause kommen. "Wir wissen, dass von beiden Seiten (Tunesien und Algerien, Anm.) sehr viel geschieht", sagte der Bruder des abgängigen Steuerberaters Wolfgang Ebner (51), Walter Antosch. Auch die Zusammenarbeit mit den beiden Botschaften sei sehr gut.
Hier gibt's mehr Infos zu den Vermissten
Polizei und Militär suchen vermisste Österreicher
Derzeit
läuft eine militärische und polizeiliche Suchaktion, die federführend vom
Gouverneur der südtunesischen Region geleitet wird, sagte Außenamtssprecher
Peter Launsky-Tieffenthal am Freitag. Auch die algerischen Behörden seien
bemüht, auf ihrer Seite der Grenze zu eruieren, ob die beiden Vermissten die
Grenze nach Algerien passiert haben könnten. Vermutet werden die Beiden im
Grenzgebiet zwischen südlichem Tunesien und Algerien.
Der
Landrover Defender mit dem Kennzeichen HA 661 EV (c) Ebner
Letztes Lebenszeicehn am 18. Februar
Bernhard Ebner, Sohn
des Vermissten, schilderte die letzten Orte, in denen sich sein Vater und
dessen Freundin Andrea Kloiber (43) nachweislich aufgehalten haben. Am 9.
Februar seien die beiden mit der Fähre von Genua nach Tunis gefahren, drei
Tage später habe sein Vater in Gafsa beim Bankomat Geld behoben. Am 14.
Februar war das Paar in Kebili, und am 18. habe er um 15.34 Uhr mit seinem
Vater in Tataouine telefoniert. "Seither fehlt jede Spur", so der Sohn.
Bis spätestens 25. Februar wollte sich Wolfgang Ebner erneut melden, drei Tage später, also am Donnerstag der Vorwoche, verständigten die Angehörigen schließlich Interpol. Und da die beiden Halleiner am Freitag auch nicht wie geplant auf der Fähre zurück nach Genua waren, wurden weitere Maßnahmen gesetzt, und seit Montag dieser Woche läuft eine große Suchaktion. Sämtliche Polizei- und Militärstationen in Tunesien und Algerien seien informiert.
Viel Wüstenerfahrung
Sein Vater sei seit 2000 jedes Jahr in
der Wüste gewesen, "das ist kein Neuland für ihn", so der 25-jährige Sohn.
Er habe sich sicher nicht leichtsinnig in Gefahr begeben. Ins selbe Horn
stieß auch Melanie Kloiber. Ihre Mutter würde nie in ein gefährliches Gebiet
fahren, weil ja die Kinder daheim seien. Außerdem habe sie - genauso wie
Ebner - ihren Schäferhund mit. Ebner, der mit seinem Vater vor zwei Jahren
ebenfalls in Tunesien unterwegs war, schloss nicht aus, das die beiden über
die Grenze nach Algerien geraten seien.
Welche Ausrüstung die Urlauber mit sich hatten, weiß niemand genau. Üblicherweise sei sein Bruder aber immer mit sehr gutem Equipment unterwegs, sagte Antosch. Ob sie auch ein Satelliten-Telefon mit hatten, konnte er nicht sagen. Derzeit wird laut Ebner auch geprüft, ob eine Handypeilung möglich ist.
Auf die Frage, wie es ihr persönlich gehe, sagte die 17-jährige Kloiber: "Natürlich geht es mir nicht besonders, aber ich hoffe, dass sich alles klärt." Und auch Ebner sagte, er sei "zuversichtlich, dass man sie finden wird".