Paradox: Ein wohlwollendes Buch über Natascha Kampusch erregt deren Anwalt.
Das neue Kampusch-Buch war noch nicht richtig ausgeliefert, da begann die Schlacht um Natascha. Der deutsche Autor Peter Reichard hat auf 416 Seiten minutiös den spektakulärsten Entführungsfall Österreichs nachgezeichnet, mit der Auswertung bislang unbekannter Videos des Entführers Wolfgang Priklopil für eine Sensation gesorgt – ÖSTERREICH berichtete. Schon meldete sich Kampusch-Anwalt Gerald Ganzger zu Wort. Seine prominente Mandantin habe ihre Zustimmung zur Veröffentlichung nicht gegeben, sie sei enttäuscht und es liege eine Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte vor.
Der Autor: "Es geht
doch nur ums Geld"
Bemerkenswert: Denn das neue Reichard-Buch ist voll auf Kampusch-Linie und zieht als Fazit, dass das Entführungsopfer Natascha immer die Wahrheit gesagt habe. Anderslautende Verschwörungstheorien führt der Autor ad absurdum.
Peter Reichard hat die Ganzger-Aussagen am Dienstag auf der Fahrt von Berlin nach Hamburg gelesen: „Der ist offensichtlich gar nicht informiert, das fliegt ihm um die Ohren“, sagte der Ex-Polizist zu ÖSTERREICH. Und: „Das hat nur mit Geld zu tun.“
Reichard wittert den Medienberater von Natascha Kampusch hinter dem Wirbel. Der habe versucht, das neue Buch zu verhindern. Hintergrund: Für den 17. Juni ist bei Amazon ein weiteres Kampusch-Buch angekündigt, das auf die zehn Jahre seit Ende der Entführung zurückblickt. Die Konkurrenz kam da denkbar ungelegen. „Der glaubt, wir graben ihm das Wasser ab, das ist Unsinn. Wir halten weiter zu Natascha“, sagt Peter Reichard.
VIDEO: Das steht in dem neuen Buch